Hamburg. Die Hansestadt ist einer der teuersten Standorte in Deutschland. Was Mietende in Norddeutschland aktuell zahlen.
In den vergangenen fünf Jahren haben Vermieter in Hamburg die Kaltmiete im Schnitt um 18 Prozent erhöht, während die Verbraucherpreise zugleich um 15 Prozent stiegen. Das geht aus einer Studie des Immobilienportals Immowelt hervor, bei der 79 Städte in Deutschland untersucht wurden.
Im Schnitt müssen die Hamburger jetzt bei Neuvermietung 12,50 Euro je Quadratmeter bezahlen. Im Jahr 2017 wurden 10,60 Euro je Quadratmeter vom Vermieter verlangt.
Wohnen Hamburg: Eine der teuersten Städte Deutschlands
Prozentual bewegt sich der Anstieg in der Hansestadt im Mittelfeld. Knapp die Hälfte der Städte (37) bleiben bei den Mieterhöhungen unter 20 Prozent. Bei der absoluten Höhe gehört Hamburg als eine der sieben größten Metropolen Deutschlands, sogenannte A-Städte, mit zu den teuersten Standorten.
Preislich bewegt sich Hamburg auf einer Höhe mit Heidelberg, wo allerdings die Mieten in den vergangenen fünf Jahren um 29 Prozent gestiegen sind. Von den A-Städten sind Frankfurt (13,50 Euro), Stuttgart (13,90 Euro) und München (18,70 Euro) teurer als Hamburg. Die günstigste Miete in den A-Städten gibt es in Berlin mit 10,80 Euro, was einem Anstieg von 13 Prozent entspricht.
Immobilienkauf können sich viele nicht mehr leisten
Bis zur Corona-Krise erhöhten sich die Mieten in den meisten Großstädten nahezu ungebremst, heißt es in der Studie. Im Zuge der Pandemie stockte das Wachstum in den größten Städten allerdings. Die Nachfrage verschob sich in Richtung kleinerer Großstädte, wo sich die Preise in der Folge deutlich erhöhten. Am deutlichsten fällt das Plus in Rostock aus, wo die Angebotsmieten seit 2017 um 37 Prozent zugelegt haben.Während Wohnungssuchende vor fünf Jahren für den Quadratmeter noch sechs Euro zahlten, sind es aktuell bereits 8,20 Euro.
Zuletzt haben die Mieten auch in den Metropolen wieder Fahrt aufgenommen. So ist der Immobilienkauf aufgrund der seit Jahresbeginn deutlich gestiegenen Bauzinsen für viele Menschen nicht mehr leistbar. Dadurch konzentriert sich die Nachfrage noch stärker auf den Mietmarkt, was sich preistreibend auswirkt.
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Zuletzt hat auch der Zuzug von Geflüchteten aus der Ukraine dafür gesorgt, dass sich die Mietpreise weiter erhöht haben, so die Studie von Immowelt. Am günstigsten wohnt man in Salzgitter für 5,50 Euro je Quadratmeter. Die Mietanstieg beträgt nur vier Prozent.
Wohnen Hamburg: Höchster Mietanstieg in Bremen
Betrachtet man nur die Städte in Norddeutschland, so ist der stärkste Mietanstieg in Bremen (9,10 Euro) und Lübeck (9,80 Euro) mit je 26 Prozent zu verzeichnen, gefolgt von Kiel mit 23 Prozent und einer aktuellen Nettokaltmiete von 8,70 Euro je Quadratmeter. Untersucht wurden die Angebotsmieten von Wohnungen (40 bis 120 Quadratmeter, Bestand ohne Neubau) zwischen Januar und Oktober 2017 mit dem gleichen Zeitraum im laufenden Jahr.