Hamburg. Viele Kunden der Hamburger Firma müssen für eine Kilowattstunde bald fast das Doppelte zahlen. Doch Lichtblick macht ihnen ein Angebot.
Erst Mitte der Woche hatte der Ökoenergieanbieter Lichtblick gegenüber dem Abendblatt massive Preiserhöhungen für seine Gaskunden zum Jahreswechsel bestätigt. Zugleich kündigte eine Sprecherin des Hamburger Unternehmens an, auch die Stromtarife würden zum 1. Januar erhöht.
Details nannte sie nicht. Mittlerweile haben jedoch die ersten Lichtblick-Stromkunden Klarheit darüber, dass die Preiserhöhungen für sie ebenfalls massiv sein werden.
Lichtblick erhöht Strompreis um 95 Prozent
Aus einem Informationsschreiben des Unternehmens an einem Stromkunden, das dem Abendblatt vorliegt, geht hervor, dass der Arbeitspreis für eine Kilowattstunde (kWh) für ihn ab Jahresbeginn nicht mehr 27,04, sondern 52,87 Cent beträgt. Eine Steigerung um 95 Prozent. Der Grundpreis pro Jahr steigt um 76,33 Euro (64 Prozent) auf 195,73 Euro. Die Unternehmenssprecherin sagte auf Anfrage, diese Größenordnung gelte in etwa für alle Durchschnittskunden, auch wenn deren Vertragsbedingungen in Details voneinander abweichen.
Prozentual ist die Erhöhung beim Strom damit sogar noch stärker als beim Ökogas mit Biogasanteil. Dessen Grundpreis steigt um 33 Prozent, eine kWh wird 86 Prozent teurer. Lichtblick begründet die Preissteigerung mit einer „aktuell schwierigen Marktlage“. Im Schreiben an den Stromkunden heißt es: „In den letzten Monaten haben sich insbesondere die Energiebeschaffungskosten erhöht.“
- So können Hamburger an ihrer Festbeleuchtung sparen
- So viel müssen Hamburger künftig für Gas und Strom zahlen
- So wird Hamburgs Stromnetz für die Zukunft fit gemacht
Lichtblick: Kleiner Rabatt bei langer Laufzeit
Wie beim Gas bietet Lichtblick Kunden den Wechsel in einen etwas günstigeren Tarif an, in dem eine Kilowattstunde knapp unter 50 Cent kostet und dieser Preis für zwei Jahre garantiert ist. „Diese längere Laufzeit ermöglicht uns, die langfristig benötigte Energiemenge unserer Kundinnen und Kunden genauestens abschätzen und beschaffen zu können – bevor die Preise noch weiter steigen“, so die Sprecherin. Sie verwies zudem auf die geplante Einführung der staatlichen Strompreisbremse. Demnach sollen Stromkunden für 80 Prozent ihres Vorjahresverbrauchs höchstens 40 Cent pro kWh zahlen müssen, und nur für den darüber hinausgehenden Verbrach den vollen Tarif.
Dass sie am Vortag noch keine Details der Strompreiserhöhung nennen mochte, erklärte die Sprecherin mit einem zeitversetzten Versand der Informationen an die Kunden. Einige von ihnen werden erst Anfang Dezember eine Nachricht von Lichtblick erhalten.