Hamburg. Der Hamburger Kaffeeröster möchte Menschen, die aus der Ukraine geflohen sind, unterstützen – und hat ein Bürogebäude umgebaut.
Seit Wochen schlagen die Behörden in Hamburg Alarm, dass es nicht genug Wohnraum für Geflüchtete gibt. Der Kaffeeröster Tchibo hat jetzt mit einer ungewöhnlichen Hilfsaktion reagiert. Das Unternehmen schafft am Firmensitz in der City Nord Platz für insgesamt 187 Menschen, die aus der Ukraine geflohen sind.
In diesen Tagen werden die ersten 110 Unterbringungsplätze belegt, teilte ein Firmensprecher mit. Dafür ist den vergangenen Wochen ein Bürogebäude umgebaut worden. Die Zimmer seien für je zwei Personen ausgelegt, auch Gemeinschaftsräume seien entstanden.
Tchibo hat Hamburger Bürogebäude für Geflüchtete umgebaut
Den Angaben zufolge stellt Tchibo die Räumlichkeiten der Hamburger Sozialbehörde kostenlos zur Verfügung. Für den Umbau und die laufenden Kosten für Unterbringung und Betreuung komme die Stadt Hamburg auf. Voraussichtlich im Dezember werden nach einem zweiten Umbauschritt weitere 77 Personen einziehen können. Diese Plätze überlässt Tchibo der Stadt zum Selbstkostenpreis. „Wir freuen uns, mit dieser Aktion 187 Menschen eine sichere Bleibe bieten zu können“, erklärte der Sprecher.
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Sozialsenatorin Melanie Leonhard (SPD) reagierte positiv auf die Hilfe. „Wir danken dem Unternehmen Tchibo sehr, dass es für den Schutz der Menschen aus der Ukraine mit Verantwortung übernimmt – und tatkräftig Platz schafft im eigenen Gebäude“, sagte die Politikerin. Angesichts vieler Tausend Menschen, die eine Unterkunft benötigen, suchen wir weiterhin nach Flächen in der ganzen Stadt – dazu zählen auch Gewerbeflächen, die erst noch umgebaut werden müssen, appellierte sie. In anderen Städten sind Geflüchtete bereits in früheren Büroräumen untergekommen, so etwa in München, Wiesbaden oder beim Getränkehersteller Hassia aus Bad Vilbel.