Hamburg. Das Quartier kann bis Anfang Januar genutzt werden, danach ist ein weiterer Umzug geplant. Zelte in Harburg sollen weichen.
Mehr als 400 Geflüchtete aus der Ukraine haben ihr neues Quartier in der Halle B 6 auf dem Gelände der Hamburg Messe bezogen. Nach Angaben des Sprechers der zuständigen Sozialbehörde, Martin Helfrich, seien die Menschen aus überbelegten Unterkünften gekommen.
Außerdem sollen mit dem Umzug in die Messehalle auch die mittlerweile aufgestellten Zelte unter anderem auf dem Gelände des ehemaligen Fegro-Großmarktes an der Schlachthofstraße in Harburg geräumt werden. Ein weiterer Teil der Geflüchteten komme direkt aus der Erstaufnahmestelle in Rahlstedt, so der Behördensprecher.
Ukraine-Krieg: Unterbringung nur bis Januar möglich
Die Unterbringung der Menschen aus der Ukraine in der Halle B6 – mit rund 13.000 Quadratmetern die größte auf dem Messegelände – wird nur vorübergehend möglich sein. Voraussichtlich wird die Halle Anfang Januar für Veranstaltungen genutzt. Geplant ist dann ein weiterer Umzug in eine andere Messehalle. Mittlerweile dürften in den öffentlich-rechtlichen Einrichtungen der Stadt mehr als 45.000 Geflüchtete untergebracht sein. Sozialsenatorin Melanie Leonhard (SPD) hatte bereits Mitte September gesagt, die Lage in Hamburg sei „sehr, sehr viel angespannter, als sie sich über den Sommer anfühlte“.
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Innensenator Andy Grote (SPD) betonte, dass er den Bund in der Verantwortung sehe, sich bereits zeitnah Gedanken über einen möglichen „nationalen Notstand“ zu machen. Sollte sich zudem die Furcht vor einem harten Winter und einem damit womöglich einhergehenden erhöhten Zustrom von ukrainischen Geflüchteten bewahrheiten, so der Innensenator, könne Hamburg in eine „sehr schwierige Lage geraten“.