Hamburg. Das fast 160 Meter lange Privatschiff des Oligarchen wurde am Mittwoch in Hamburg ausgedockt. Nun hat es sein vorläufiges Ziel erreicht.
Die wegen EU-Sanktionen festgesetzte Luxusjacht „Dilbar“ ist in Bremen angekommen. Das bestätigte der Sprecher des Hauptzollamts Bremen am Donnerstagmorgen auf Nachfrage. Wo das Schiff liegt und wann es ankam, konnte der Sprecher nicht mitteilen. Der Liegeplatz der „Dilbar“ soll sich demnach noch einmal ändern. Zunächst hatte das Magazin „buten un binnen“ von Radio Bremen die Ankunft vermeldet.
Hafen Hamburg: "Dilbar" ist in Bremen angekommen
Schon seit fast einem Jahr lag die Megayacht zuvor bei Blohm+Voss im Hamburger Hafen. Als Oligarchen-Schiff, das zum Besitz von Alisher Usmanow gehört, gegen den seit Mittwochmorgen unter anderem in Bayern und Hamburg Razzien liefen, fällt unter die Sanktionen der EU gegen Russland, darf nicht genutzt werden. Seitdem ruhen auch die Arbeiten bei dem auf rund 500 Millionen Euro geschätzten Schiff.
Trotzdem hatte die "Dilbar" den Hamburger Hafen am frühen Mittwochmorgen verlassen. Der Plan dazu wurde über Wochen im Geheimen ausgebrütet. Hintergrund ist, dass Blohm+Voss dringend das Trockendock Elbe 17, in dem die Yacht lag, für Arbeiten an anderen Schiffen benötigt.
"Dilbar" lag fast ein Jahr im Hafen Hamburg
Die Megayacht mit ihre zwei Hubschrauberlandeplätzen und dem 25 Meter langen Swimmingpool an Deck fuhr als “totes Schiff“ ohne eigene Motorleistung und ohne Besatzung mit drei Schleppern zur Lürssen Werft, dem Mutterkonzern von Blohm+Voss. „Die sanktionsrechtliche Zulässigkeit ist zuvor gründlich und behördenübergreifend geprüft und für zulässig befunden worden“, hatte eine HPA-Sprecherin bereits am Dienstag betont.
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Bereits vor Wochen war die „Dilbar“, die seit Oktober vergangenen Jahres bei Blohm+Voss liegt, darauf vorbereitet worden, wieder zu Wasser gelassen zu werden.
Hafen Hamburg: "Dilbar" gehört nominell Usmanows Schwester
Nominelle Eignerin ist Gulbahor Ismailowa, Schwester des russischen Oligarchen Alisher Usmanow, wie Ermittler mehrerer Behörden festgestellt haben. Beide stehen auf der Sanktionsliste der EU. Die Luxusyacht hat einen Gesamtwert von mehr als 500 Millionen Euro und gilt als eines der größten und teuersten Privatschiffe überhaupt.
Seit Mittwochnachmittag war auch das genaue Ziel der "Dilbar" bekannt. Zwei Zollbeamte überwachten den Ablauf der Überführung des Schiffs.