Hamburg. 42 Prozent der Betriebe sehen Existenz durch hohe Energiepreise gefährdet. Welche Maßnahmen ihnen am meisten helfen würden.

Am Freitag voriger Woche hat der Chef des Hamburger Stahlwerks von ArcelorMittal angekündigt, das Herzstück der Produktionsanlagen wegen der hohen Energiekosten vorerst abzuschalten und die Kurzarbeit für die Beschäftigten auszuweiten. Wenn es nach den Ergebnissen einer Blitzumfrage der Handelskammer Hamburg unter knapp 2470 Unternehmen der Hansestadt geht, ist das aber erst der Anfang.

Denn demnach sehen sich 42 Prozent aller Betriebe aufgrund der enormen Strom- und Gaspreisanstiege in ihrer Existenz gefährdet. Im Produzierenden Gewerbe betrifft dies sogar 62 Prozent der befragten Firmen. In diesem Wirtschaftszweig befürchtet man in 52 Prozent der Unternehmen, die Geschäftstätigkeit wegen der aktuellen Situation am Energiemarkt ganz oder zumindest in Teilen aufgeben zu müssen.

Diese Maßnahmen würden Hamburgs Wirtschaft am meisten helfen

„Jetzt ist die Zeit zum Handeln“, sagte Norbert Aust, Präses der Handelskammer, zu den Resultaten der Umfrage. „Hamburgs Wirtschaft ist auf dem Weg in eine schwerwiegende Krise.“ Die Stimmung sei „dramatisch“ schlecht, so Aust.

Auf die Frage, welche Maßnahmen ihnen in der jetzigen Situation am meisten helfen würden, nannten die Geschäftsführer der befragten Betriebe eine Deckelung der Energiepreise (66 Prozent), Steuerermäßigungen (52 Prozent) sowie staatliche Beihilfen zu den Energiekosten (37 Prozent).