Hamburg. Neue Auswertungen von Baugeldvermittlern für Hamburg untermauern einen den Trend, der sich zuerst auf Immobilienportalen zeigte.

Immer mehr Indizien sprechen für ein Ende des Preisbooms bei Immobilien in Hamburg. So hatte der Baugeldvermittler Interhyp auf Basis der abgeschlossenen Kreditverträge bereits über leicht sinkende Kaufpreise im zweiten Quartal 2022 berichtet. Danach waren die Kaufpreise im Vergleich zum ersten Quartal 2022 um 0,4 Prozent gesunken. Eine ähnliche Tendenz zeichnet sich beim Konkurrenten Dr. Klein ab. Zwar steht vor den Zahlen noch kein Minus, aber das Preisplus im zweiten Quartal fällt nur noch minimal aus.

Immobilien: Geringerer Preisanstieg bei Häusern und Wohnungen

Nach den Daten, die dem Abendblatt exklusiv vorliegen, stieg der Quadrat­meterpreis für Eigentumswohnungen aus dem Bestand und Neubau nur noch um 0,35 Prozent auf durchschnittlich 5532 Euro je Quadratmeter Wohnfläche. Beim Einfamilienhaus fiel das Plus mit 1,79 Prozent auf durchschnittlich 4010 Euro je Quadratmeter noch etwas höher aus, weil dieser Immobilientyp bei den Hamburgern besonders gefragt ist. Im Unterschied zu den Immobilienportalen werden von den Baugeldvermittlern wie Dr. Klein die tatsächlichen Kaufpreise ausgewertet, während die Anzeigenportale die Kaufpreisvorstellungen der Verkäufer abbilden. Dennoch hatte auch das Immobilienportal Immoscout24 für Hamburg bei Wohnimmobilien Preisrückgänge von bis zu 5,5 Prozent im zweiten Quartal 2022 registriert.

„In vielen Großstädten sehen wir im zweiten Quartal Preiskorrekturen im Vergleich zum Beginn des Jahres – sogar im Vergleich mit dem Vorjahresquartal regis­trieren wir einzelne Rückgänge“, sagt Jörg Utecht, Vorstandsvorsitzender der Interhyp AG. So sind die Immobilienpreise in drei Metropolen auch im Vergleich mit dem Vorjahr gesunken: In Leipzig um 1,1 Prozent, in München um 2,4 Prozent und in Köln um 7,9 Prozent.