Hamburg. Bislang gibt es für Obst und Gemüse dünne Plastikbeutel. Das soll abgeschafft werden. Dafür locken die Märkte jetzt mit einem Angebot.

Dass im Supermarkt oder Discounter etwas verschenkt wird, ist eher die Ausnahme. Seit Anfang der Woche gibt es auch in Hamburg bei Rewe, Penny und Nahkauf wiederverwendbare Transportbeutel beim Kauf von frischem Obst und Gemüse umsonst. Bundesweit verteilt der Lebensmittelhändler mit Sitz in Köln 14 Millionen solcher Mehrwegfrischenetze – solange der Vorrat reicht.

„Damit wollen wir immer mehr Kunden beim Kauf von Obst und Gemüse animieren, nicht mehr nach dem Knotenbeutel aus Plastik zu greifen, sondern in Zukunft immer die für die Umwelt bessere Mehrwegalternative zu benutzen“, erklärte ein Unternehmenssprecher auf Anfrage. Ob die Kunststoffbeutel in der Frischeabteilung komplett abgeschafft werden, ließ er offen. „Am Ende dieses Prozesses soll dann idealerweise der Knotenbeutel mittelfristig verschwinden“, sagte er.

Einzelhandel Hamburg: Bislang kostet Doppelpack 1,49 Euro

Die Idee mit den geschenkten Frischenetzen gehört zur aktuellen Rewe-Nachhaltigkeitsstrategie „Vermeiden. Verringern. Verbessern“, in deren Zuge auch die gedruckten Werbezettel ausgemustert werden. Die Transportnetze hatte die Handelskette schon 2018 eingeführt. Ein Zweierpack kostet 1,49 Euro.

Auch Penny bietet die Mehrwegalternative an. Die Netze sind aus weißer Kunstfaser, lassen sich schließen, können beim nächsten Einkauf wiederverwendet werden und sind waschbar. Damit sind sie deutlich nachhaltiger als die klassischen Knotenbeutel.

3,2 Milliarden Knotenbeutel aus Plastik im Jahr

Diese gelten als besonders umweltbelastend, weil sie vielfach in der Natur und in den Ozeanen landen. Nach Angaben der Deutschen Umwelthilfe werden pro Jahr allein in Deutschland 3,2 Milliarden der sogenannten Hemdchenbeutel verbraucht. Die Organisation fordert ein Verbot. Anders als die klassischen Plastiktüten, die seit Anfang 2022 verboten sind, ist ihre Nutzung weiterhin erlaubt.