Hamburg. Pro Kopf werden 250 Euro Mehrkosten im Jahr erwartet. Hamburger weichen immer mehr auf Sonderangebote und Eigenmarken aus.
Neben den extrem gestiegenen Energiepreisen bereiten auch die immer teureren Lebensmittel den Hamburgern Sorgen. Besonders stark verteuert haben sich nach neuesten Statistiken Speiseöle, Weizenprodukte wie zum Beispiel Nudeln und Fleisch. Um bis zu 80 Prozent sind die Preise bei einzelnen Produktgruppen im Jahresvergleich gestiegen. Und die Verbraucher müssen sich auf eine weitere Verteuerung der Lebensmittel einstellen.
Einer aktuellen Umfrage des Wirtschaftsforschungsinstituts Ifo zufolge lagen im Juni die Preiserwartungen der Einzelhändler für Nahrungs- und Genussmittel bei 98,9 Punkten. Das bedeutet nach Angaben des Instituts, dass „fast jeder befragte Händler“ höhere Preise plane.
Einzelhandel Hamburg: Kunden kaufen weniger
Nach Meinung des Handelsexperten Aurélien Duthoit vom Kreditversicherer Allianz Trade (früher: Euler Hermes) müssen die Konsumenten in diesem Jahr mit einem Preisplus über alle Lebensmittelgruppen hinweg von mehr als zehn Prozent rechnen: „Das ist kein Zuckerschlecken: Umgerechnet sind das durchschnittlich 250 Euro Mehrkosten im Jahr – pro Kopf.“
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Auch Armin Valet von der Verbraucherzentrale Hamburg erwartet weiter steigende Preise: „Da können wir keine Entwarnung geben.“ Die Konsequenz der Kunden: Sie kaufen weniger und preisbewusster. Der reale Umsatz mit Lebensmitteln ist im Juni um 7,2 Prozent zum Vorjahr gesunken. Und der Hamburger Edeka-Kaufmann Jörg Meyer bestätigt dem Abendblatt: „Wir verkaufen deutlich mehr Sonderangebotsartikel aus der Werbung“. Stark gefragt seien zudem Eigenmarken.