Hamburg. Markus Bolder folgt Manuela Better, die „in bestem Einvernehmen“ ausscheidet. Die Cum-ex-Geschäfte seien “wirtschaftlich erledigt“.
An der Spitze der Hamburger Privatbank M.M. Warburg gibt es abermals einen Wechsel. Als neuen Geschäftsleiter neben Stephan Schrameier hat das Geldhaus den 59-jährigen Markus Bolder an Bord geholt, wie die Bank am Dienstag mitteilte. Er folgt Manuela Better, die erst vor gut einem Jahr zu Warburg gestoßen war und nun „in bestem Einvernehmen“ ausscheidet.
Bolder war zuvor in leitender Rolle beim privaten Bankhaus Lampe und davor im Vorstand der Ersten Abwicklungsanstalt (EAA) tätig, der „Bad Bank“, in die die finanziellen Altlasten der abgewickelten Westdeutschen Landesbank (WestLB) ausgelagert wurden.
Warburg-Bank: "Cum-ex-Geschäfte wirtschaftlich erledigt"
Zuletzt hat mit Bernd Thiemann der Vorsitzende des Aufsichtsrats die Warburg-Bank nach gut 24 Jahren verlassen und sein Mandat im Januar niedergelegt. Im vergangenen Oktober hat außerdem sogar Bankchef Joachim Olearius, der die Position Mitte 2014 von seinem Vater Christian Olearius übernahm, sein Führungsamt niedergelegt.
Warburg-Aufsichtsratschef Reiner Brüggestrat sagte der Mitteilung zufolge, die Bank wolle sich nun wieder stärker auf die Marktaktivitäten konzentrieren. „Für die Bank sind die in den vergangenen Jahren so bestimmenden Themen Schiffsfinanzierungen und Cum-ex-Geschäfte wirtschaftlich erledigt und auch die Entflechtung von Eigentum und Management ist erreicht.“
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Warburg ist einer breiteren Öffentlichkeit vor allem im Zusammenhang mit dem Cum-ex-Skandal bekannt. Bei Cum-ex-Geschäften verschoben Finanzakteure Aktienpakete mit („cum“) und ohne („ex“) Dividendenanspruch rund um den Dividenden-Stichtag in einem vertrackten System und ließen sich dann Steuern mehrfach erstatten. „Die steuerliche Beurteilung der Cum-ex-Geschäfte durch die Warburg Gruppe hat sich als falsch erwiesen“, betonte die Bank am Dienstag. Aufsichtsrat und Vorstand „missbilligen unrechtmäßige Steuergestaltungen jeder Art“.
Warburg-Bank verbucht einen kleinen Gewinn
Unterdessen hat Warburg 2021 die Verlustzone verlassen und einen kleinen Gewinn verbucht. Der Jahresüberschuss betrug 59.000 Euro, nach einem Minus von 7,9 Millionen Euro im Vorjahr.