Hamburg. Nach dem Rücktritt von Joachim Olearius in 2021, verlässt jetzt auch Bernd Thiemann das Hamburger Privatbankhaus. Die Hintergründe.

Beim Hamburger Privatbankhaus M.M. Warburg & CO geht der personelle Umbau vor dem Hintergrund der Affäre um Cum-Ex-Aktiengeschäfte weiter: Bernd Thiemann, seit 1998 Mitglied und seit Ende 2019 Vorsitzender des Aufsichtsrats, legt sein Mandat mit den Gremiensitzungen im Januar 2022 nieder. Dies geschehe „in freundschaftlichem, bestem Einvernehmen“, teilte die Bank mit.

Die Hauptgesellschafter Christian Olearius und Max Warburg dankten Thiemann für seine langjährige Tätigkeit für die Bank sowie seine „loyale Verbundenheit“. Sein Wirken fiel in eine „für die Bank und ihre Eigentümer nicht immer leichte Phase der fast 225-jährigen Unternehmensgeschichte“, heißt es.

Cum-Ex: Thiemann übernahm den Vorsitz

Thiemann war vor zwei Jahren als Vorsitzender eingesprungen, als die beiden Mehrheitsgesellschafter ihre Mandate im Aufsichtsrat der Bank aufgegeben hatten, um „möglichen Schaden vom Bankhaus fernhalten zu können“. In seiner Zeit als Aufsichtsratsvorsitzender war der 78-Jährige maßgeblich an der Umsetzung der von der Finanzaufsichtsbehörde BaFin gewünschten Veränderungen in den Gremien des Unternehmens beteiligt.

Thiemanns Nachfolge werde noch im Januar im Anschluss an die entsprechenden Gremiensitzungen bekannt gegeben, teilt M.M. Warburg mit. Die bisherigen Mitglieder des Aufsichtsrats, der frühere Unternehmensberater Burkhard Schwenker – der auch Stimmrechtsbevollmächtigter der Hauptgesellschafter ist – und der Rechtsanwalt Claus Nolting, würden ihre Mandate weiterhin ausüben, heißt es. Damit sei das Kon­trollgremium „nahtlos mit fachlich und persönlich hervorragenden Mitgliedern besetzt“.

Joachim Olearius trat schon 2021 zurück

Zum 30. September 2021 war Joachim Olearius, der Sohn von Christian Olearius, als Chef des Bankhauses zurückgetreten. Damals hieß es, man setze damit im Sinne moderner Prinzipien der Unternehmensführung und von Aufsichtsanforderungen „eine Trennung von Eigentum und operativer Geschäftsführung in Bankunternehmen um“.