Hamburg. Mit bis zu 17,5 Millionen will die Europäische Union das Start-up aus der Hansestadt fördern. Über die innovative Idee.
Der Auftrag ist klar formuliert: den Hunger in der Welt stillen. Millionen von Menschen, die wie aktuell in Somalia und Äthiopien unter Hunger leiden, soll geholfen werden. An diesem Vorhaben arbeiten viele Firmen.
Ein Hamburger Start-up aus dem Bereich der Biotechnologie hat hier nun einen besonders erfolgversprechenden Weg eingeschlagen, der von der EU mit Millionen Euro gefördert wird. Die 2018 gegründete Firma Mushlabs mit Hauptsitz an der Mundsburg forscht an etwas, das der Firmenname im Englischen schon andeutet: Sie produziert Pilze, aus denen man Nahrungsmittel herstellen kann, die nicht Fleisch, Getreide oder Soja als Basis haben.
Hamburger Start-up wird von EU gefördert
Angebaut werden diese Pilze in Fermentern, also in Bottichen mit Nährlösungen, die in geschlossenen Hallen aufgestellt werden können. Dabei geht es auch nicht um Pilze mit Hut und Stiel, wie wir sie kennen, sondern um sogenannte Myzel, das sind die feinfaserigen Wurzeln, die normalerweise unter der Erde wachsen. Diese gelten als wichtige Proteingrundlagen, aus denen sich am Ende unter Zugabe weniger natürlicher Zutaten verschiedenste Nahrungsmittel herstellen lassen, so Mushlabs.
Die Europäische Union ist von dem Projekt so überzeugt, dass sie es mit einer achtstelligen Summe von bis zu 17,5 Millionen Euro fördert. Träger ist das European Innovation Council, das bahnbrechende Innovationen insbesondere in den Bereichen Gesundheit, Umwelt und Digitaltechnik bezuschussen soll.
Hamburger Start-up: Förderung ein großer Erfolg
Für die knapp 50 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Mushlabs ist das ein großer Erfolg. „Durch Fermentation von Myzel züchten wir ein neues Grundnahrungsmittel, das die Welt von morgen ernähren könnte. Neue Technologien wie diese machen es möglich, ein gerechteres, dezentralisiertes und nachhaltiges Lebensmittelsystem aufzubauen“, sagt dazu Unternehmensgründer Mazen Rizk.
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Das Besondere an dieser neuen Erfindung: das Myzel benötigt in seinen Fermentern nicht Wochen oder Monate bis zur Erntereife, sondern wächst innerhalb weniger Tage heran. Und es habe zudem einen guten Geschmack, wie es heißt. So hat ein Sternekoch daraus sogar schon Karamellsoße für Eis hergestellt.