Hamburg. Der Lebensmittelhersteller aus dem Ammerland will in der Hansestadt mehr Beschäftige einstellen. Außerdem sucht er neue Büros.

Der Lebensmittelhersteller Rügenwalder Mühle ist weiter auf Wachstumskurs – auch am Standort in Hamburg. Nachdem das Familienunternehmen aus dem Ammerland im vergangenen Jahr die Umsätze erneut gesteigert und erstmals mehr vegane und vegetarische als klassische Fleisch-Produkte verkauft hat, kommt jetzt die räumliche Expansion.

Dabei verfolgt das Management unter Geschäftsführer Michael Hähnel eine Doppelstrategie. Die Produktionskapazitäten sollen mit dem Kauf eines Betriebs im niedersächsischen Goldenstedt (Landkreis Vechta) erhöht werden. Parallel will Rügenwalder Mühle am Bürostandort in Hamburg das Personal deutlich erhöhen. Aktuell läuft die Suche nach neuen Räumen.

Rügenwalder Mühle sucht Büros und Personal

„Hamburg ist als Standort nicht nur relevant für unsere Kunden, Lieferanten und Dienstleister, sondern für uns als Unternehmen auch, um neue Kolleginnen und Kollegen zu gewinnen“, sagte Hähnel auf Anfrage des Hamburger Abendblatts. Der Arbeitsmarkt vor Ort biete die Chance weitere Beschäftigte mit diversen Erfahrungen und Lebenskontexten für uns zu gewinnen, die gerne für uns arbeiten würden, aber nur eine geringe Bereitschaft haben, dies von unserem Hauptsitz in Bad Zwischenahn aus zu tun.

„Wir richten uns mit einem größeren Bürostandort in Hamburg daher an den Bedürfnissen dieser potenziellen neuen Mitarbeitenden aus“, so Hähnel, der seit 2020 Vorsitzender der Geschäftsleitung bei Rügenwalder Mühle ist und vom Familienwohnsitz in Hamburg pendelt.

Hauptsitz von Rügenwalder Mühle bleibt im Ammerland

Im vergangenen Jahr hatte die Traditionsfirma erstmals Büroflächen außerhalb der Firmenzentrale im niedersächsischen Bad Zwischenahn gemietet. Von dem Standort an der Ericusspitze in der HafenCity sollten Beschäftigte aus Marketing oder Produktmanagement den direkten Kontakt zu Geschäftspartnern und Dienstleistern halten. Der Test lief erfolgreich. Inzwischen arbeiten an der Elbe 19 Männer und Frauen für die Rügenwalder Mühle.

Man stoße räumlich an die Grenzen, erklärte eine Sprecherin. Geplant ist nach Abendblatt-Informationen, das Personal in den nächsten Jahren auf eine Zahl von 60 aufzustocken. Dabei sollen auch Arbeitsplätze aus Bad Zwischenahn verlagert werden. Aktuell arbeiten dort 850 Beschäftigte, davon etwa 150 in der Verwaltung. „Heimat, Hauptsitz und wichtigster Produktionsstandort der Rügenwalder Mühle bleibt in Bad Zwischenahn“, hieß es.

Rügenwalder Mühle verzeichnet Umsatzplus

Rügenwalder Mühle hat 2021 Umsätze in Höhe von 263 Millionen Euro erwirtschaftet, ein Plus von knapp 13 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Der Absatz stieg um knapp 14 Prozent auf 35.000 Tonnen.

Das Unternehmen kommt aus dem klassischen Fleisch- und Wurstwaren-Geschäft, bietet seit 2014 aber auch erfolgreich Fleischalternativen an und ist in dem Segment Marktführer. Das Sortiment umfasst 25 Fleisch- und Wurstprodukte sowie 30 vegetarische und vegane Artikel.