Rom/Hamburg. Lufthansa-Konzern prüft mit der Großreederei MSC die Zahlen der Airline Ita. Doch es gibt einen Konkurrenten aus Frankreich.
Erweitert der Lufthansa-Konzern sein Einflussgebiet nach Süden? Zum Verkauf steht eine Beteiligung an der Alitalia-Nachfolgerin Ita, für die der italienische Staat als alleiniger Eigentümer bis einschließlich Montag konkrete Angebote erwartet. Italien will dabei mit einer Minderheit an Bord bleiben und den Deal bis Ende Juni abschließen, hat Finanzminister Daniele Franco vor wenigen Tagen verkündet.
Gemeinsam mit der in Genf beheimateten Großreederei MSC hat Lufthansa die Zahlen der runderneuerten und verkleinerten Airline geprüft, deren legendäre Vorgängerin stets von Streiks und Beinahepleiten begleitet war. Ebenfalls im Datenraum waren Franco zufolge der US-Luftfahrtinvestor Indigo, der in Europa an der Billig-Airline Wizz beteiligt ist, sowie im Verbund die Fluggesellschaften Air France/KLM und der US-Riese Delta, mit denen die Ita bislang über die Allianz Skyteam verbandelt ist.
Luftfahrt: Lufthansa könnte finanzielles Risiko reduzieren
Während Delta bereits erklärt hat, nicht mit eigenem Kapital einsteigen zu wollen, könnte Air France zum härtesten Lufthansa-Konkurrenten im Rennen um die Ita werden. Allerdings haben die Franzosen, die mit der Reederei CMA CGM kooperieren, ihre Staatshilfen aus der Corona-Krise noch nicht zurückgezahlt, sodass ihnen direkte Akquisitionen seitens der EU untersagt sind. Die Lufthansa betrachtet Italien als ihren wichtigsten Auslandsmarkt in Europa.
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Das finanzielle Risiko einer Ita-Übernahme könnte Lufthansa im Verbund mit der Großreederei MSC in Grenzen halten, die neue Airline aber schnell in ihre operativen Systeme einbinden. Geführt von der italienischen Reeder-Familie Aponte sucht MSC wie die Konkurrenz vom Branchenprimus Maersk bis zum Lufthansa- und Hapag-Lloyd-Großaktionär Klaus-Michael Kühne nach Logistik-Investments, um die aktuellen Milliardenüberschüsse aus der Seefracht lohnend anzulegen. Nach den Worten Spohrs peilt Lufthansa bei der Ita zunächst eine Minderheitsbeteiligung an. Von der würde man dann sehen, was sich daraus „über die Zeit“ entwickele, hatte er kürzlich erklärt.