Hamburg. Milliardär mit Hamburger Wurzeln will bei der deutschen Fluggesellschaft Aktionär bleiben und schließt weiteren Zukauf nicht aus.
Seit gut zwei Monaten baut Klaus-Michael Kühne sein Investment bei der Lufthansa aus. Anfang März meldete Europas größte Fluggesellschaft, dass der Milliardär mit Hamburger Wurzeln die Schwellen von drei und fünf Prozent der Stimmrechte erreicht habe. Rund einen Monat später besaß die zur Kühne Holding gehörende Kühne Aviation GmbH (KA) schon zehn Prozent. Am Mittwoch wurde die Börse in einer Mitteilung nun über die damit verbundenen Ziele informiert.
Die Aktienkäufe dienten der Umsetzung strategischer Ziele von Kühne Aviation. Man strebe eine stabile Kapitalstruktur und aktionärsfreundliche Dividendenpolitik an. Ein Zukauf weiterer Aktien und Stimmrechte in den nächsten zwölf Monaten werde nicht ausgeschlossen. Die Geschäftsführung von Kühne Aviation hat mit Karl Gernandt der langjährige Vertraute Kühnes, der auch Hapag-Lloyd-Großaktionär ist, übernommen.
Luftfahrt: Kühne Aviation will Sitz im Kontrollgremium
Eine Einflussnahme auf die Besetzung von Verwaltungs-, Leitungs- und Aufsichtsorganen der Deutschen Lufthansa AG (DLA) habe es seit Überschreiten der Beteiligungsschwelle von zehn Prozent nicht gegeben. Allerdings wird deutlich, dass Kühne Aviation einen Sitz im Kontrollgremium anstrebt.
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„Sollte der aktuelle Aufsichtsrat oder die DLA einen Sitz im Aufsichtsrat anbieten, würde die KA hierzu eine für diese Gremienverantwortung qualifizierte Persönlichkeit benennen“, hieß es. Diese würde sich dann zur Wahl stellen oder könnte ein Ersatzkandidat für ausscheidende Mitglieder des Aufsichtsrates sein.