Hamburg. Die Schlangen an den Sicherheitskontrollen verstimmt nicht nur die Passagiere. Airlines können Verspätungen nicht immer auffangen.
Die langen Wartezeiten für Passagiere an der Sicherheitskontrolle im Hamburger Flughafen sorgen auch für Verdruss bei Fluggesellschaften. Insbesondere am vergangenen Wochenende sei es zu längeren Schlangen gekommen, sagte Eurowings-Sprecher Florian Gränzdörffer dem Abendblatt.
„Wir versuchen in solchen Fällen natürlich alles, damit wir unsere Passagiere zu ihrem Flug bringen können, und nehmen dafür auch Abflugverspätungen in Kauf.“ Das Vorhaben habe aber nicht immer funktioniert. Denn wenn ein definiertes Zeitfenster überschritten ist, sei dies nicht mehr möglich. „Einige wenige Passagiere“ hätten am Wochenende daher den Flug mit der Lufthansa-Tochter nicht antreten können, so Gränzdörffer.
Flughafen Hamburg: Eurowings unter pünktlichsten Airlines
Als Folge des Verpassens ihres Fluges seien die Fluggäste auf andere Maschinen umgebucht und betreut worden. „Diese Nichtbeförderung, die wir gerne vermieden hätten, ist umso ärgerlicher, weil wir uns als Airline intensiv auf die Reisewellen dieses Jahres vorbereitet und Vorkehrungen für einen pünktlichen Flugbetrieb getroffen haben“, sagte Gränzdörffer.
Die Fluglinie bündelt seit 2015 das Flugangebot der Lufthansa abseits der Drehkreuze Frankfurt und München und kämpfte in den ersten Jahren selbst massiv mit Verspätungen. Eurowings-Chef Jens Bischof hatte am vergangenen Donnerstag im Hamburger Flughafen allerdings von einer Topzuverlässigkeit gesprochen, die man nun erreicht habe. „Wir waren in den letzten beiden Jahren unter den pünktlichsten Airlines weltweit“, so Bischof. Allerdings ist der Luftraum durch den coronabedingten Passagierrückgang auch noch weniger belastet als früher.
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Der Eurowings-Sprecher betonte, dass die Verantwortung für die Sicherheitskontrollen außerhalb des eigenen Einflussbereichs in der Hand der Bundespolizei beziehungsweise des von ihr beauftragten Dienstleisters liege. Das für die Sicherheitskontrollen zuständige Unternehmen FraSec hatte zuvor mitgeteilt, dass man die etwa 570 Personen umfassenden Kontrolleure in diesem Jahr um 50 Stellen aufstocken wolle.