Hamburg. Nestlé will das Gewürzunternehmen als eigenständige Marke weiterführen. Wie es für die Gründer Anne und Stefan Lemcke weitergeht.
Paukenschlag bei Ankerkraut: Der internationale Lebensmittelkonzern Nestlé übernimmt die Regie bei dem Hamburger Gewürzunternehmen. „Nestlé hat die Anteile der bisherigen Investoren (EMZ Partners, Freigeist Capital und Knälmann Ventures) sowie Teile der Management-Anteile übernommen und wird zum Mehrheitseigentümer an der Ankerkraut GmbH“, teilte das Unternehmen Mittwoch in einer schriftlichen Erklärung mit.
Danach bleiben die Gründer Anne und Stefan Lemcke, die mit ihrem Unternehmen 2016 einen Auftritt in der Vox-Sendung "Höhle der Löwen" hatten, Gesellschafter und werden künftig als Markenbotschafter fungieren. Auch die heutigen Geschäftsführer Timo Haas und Alexander Schwoch bleiben ebenfalls Anteilseigner und führen Ankerkraut weiterhin operativ. Zum Verkaufspreis und zur genauen Anteilsverteilung wurden keine Angaben gemacht.
Nestlé übernimmt Ankerkaut: Umsatz 2021 bei 40 Millionen Euro
Ankerkraut – hat seit der Gründung 2013 einen rasanten Wachstumskurs vorzuweisen. Das Sortiment ist auf mehr als 500 Gewürze, Mischungen und Tees angewachsen. Längst gibt es die charakteristischen Korkengläser mit Preisen ab fünf Euro nicht mehr nur im Netz, sondern auch in mehr als 6000 Geschäften in Deutschland, Österreich und der Schweiz.
2021 lag der Umsatz bei 40 Millionen Euro. Für dieses Jahr peilt Ankerkraut Erlöse in Höhe von 52 Millionen Euro an – unter anderem auch mit internationalem Wachstum. Inzwischen beschäftigt das Unternehmen 250 Angestellte. Im Sommer soll der Bau einer neuen Firmenzentrale in Winsen/Luhe starten. Investitionsvolumen: 13 Millionen Euro.
Ankerkraut hat Gründer zu mehrfachen Millionären gemacht
„Jetzt sind wir als Unternehmen an einem Punkt angekommen, an dem wir uns strategisch und fachlich verstärken möchten, um Ankerkraut auf die nächste Stufe zu heben. Dazu brauchen wir einen starken und international aufgestellten Partner. Wir sind sehr glücklich, dass wir mit Nestlé genau diesen Partner gefunden haben“, erklärte Stefan Lemcke.
Die Gründer hatten bereits 2020 Anteile unter anderem an den Finanzinvestor EMZ verkauft, der bislang 30 Prozent an dem Unternehmen hält – und das Unternehmerpaar zu mehrfachen Millionären gemacht.
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Nestlé will von Omnichannel-Präsenz profitieren
Marc Boersch, Vorstandsvorsitzender von Nestlé Deutschland erklärte zu dem Neuzugang: „Wir sind beide davon überzeugt, viel voneinander lernen zu können und das Beste aus zwei Welten zusammenzubringen! Etwa, wie Marken aufgebaut werden, Trends aufgegriffen werden und Innovationen entstehen oder wie ein Portfolio erfolgreich wachsen kann. Ankerkraut mit seiner starken Omnichannel-Präsenz ergänzt uns sehr gut.“