Hamburg. Immobilienkäufer in der Hansestadt nehmen im Vergleich zu anderen Bundesländern die höchsten Kredite auf – was es zu beachten gilt.

In keinem anderen Bundesland verschulden sich Immobilienkäufer so hoch wie in Hamburg. Nach den neuesten Daten des Baugeldvermittlers Dr. Klein betrug die durchschnittliche Kreditaufnahme beim Erwerb einer Immobilie in der Hansestadt im vergangenen Jahr 524.520 Euro. Damit liegt die Verschuldung von Hamburger Käufern noch vor denen in Bayern (478.730) und Berlin (448.430 Euro). Im bundesweiten Durchschnitt werden für einen privaten Immobilienkauf 388.220 Euro Kredit aufgenommen.

Den höchsten Zuwachs bei der Darlehenssumme gab es in Schleswig-Holstein. Dort betrug sie zuletzt im Schnitt 331.620 Euro. Das waren 14 Prozent mehr als im Vorjahr. In Hamburg nehmen Eigenheimkäufer inzwischen mehr als doppelt so viel Geld auf wie vor zehn Jahren. 2011 waren es im Schnitt 245.000 Euro gewesen.

Immobilien Hamburg: Hohe Verschuldung bei Käufern

„Die Darlehenssummen in Hamburg sind schon seit Jahren sehr, sehr hoch, und sie werden es bleiben“, sagt Frank Lösche, Niederlassungsleiter bei Dr. Klein in Hamburg. „Auch in weniger zentralen Vierteln werden mittlerweile irrwitzige Preise gezahlt. Immobilienkäufer brauchen daher hohe Kreditsummen – sofern sie nicht das Glück haben, reich zu erben.“

In Zeiten, in denen bei Besichtigungen die Preise meist noch nach oben verhandelt werden, ist umso mehr Umsicht geboten, um sich nicht zu übernehmen, raten Verbraucherschützer „Käufer sollten sich eine Maximalgrenze setzen, um sich im Bieterwettstreit nicht zu übernehmen“, sagt Michael Neumann, Vorstandsvorsitzender der Dr. Klein Privatkunden AG. Als maximale Monatsrate empfiehlt er 30 bis allerhöchstens 40 Prozent des Haushaltsnettoeinkommens. „Das ist ein grober Richtwert“, betont der Finanzierungsfachmann. Ein weiterer elementarer Faktor ist zudem das Eigenkapital. „Wer nichts einbringen kann, hat mittlerweile schlechte Chancen auf ein Darlehen – das gilt sogar für Finanzierungswillige mit einer guten Bonität“, so Neumann.