Hamburg. Reederei übernimmt das Containergeschäft der Deutschen Afrika-Linien. Im Liniengeschäft sind mehr als 150 Mitarbeiter beschäftigt.
Nur kurz vor ihrer Bilanzpressekonferenz am Donnerstag hat Hapag-Lloyd die Übernahme eines weiteren Schifffahrtsbetriebs bekannt gegeben: Hamburgs Traditionsreederei hat das Containergeschäft der Deutschen Afrika-Linien (DAL) gekauft. Das Unternehmen mit Hauptsitz in Hamburg ist mit eigenen Büros in Deutschland und Südafrika sowie über Drittagenten in 47 Ländern weltweit vertreten. Die Muttergesellschaft der DAL, die familiengeführte Rantzau/John T. Essberger Gruppe gibt zwar nur ein Containerschiff ab, aber vier profitable Liniendienste zwischen Europa und dem afrikanischen Kontinent. Im Liniengeschäft sind mehr als 150 Mitarbeiter beschäftigt.
Mit der Übernahme stärkt Hapag-Lloyd sein Afrika-Geschäft. Erst im vergangenen Jahr hatte Hapag-Lloyd die auf Afrika spezialisierte Reederei NileDutch übernommen und damit die Präsenz und das Serviceangebot von und nach Westafrika deutlich verstärkt. „Afrika bleibt ein wichtiger strategischer Wachstumsmarkt. Insbesondere für unser Serviceangebot von und nach Südafrika ist DAL eine wertvolle Ergänzung, die es uns ermöglicht, unserer Kundschaft ein besseres Netzwerk und eine zusätzliche Hafenabdeckung in dieser Region anzubieten“, sagte der Vorstandsvorsitzende von Hapag-Lloyd, Rolf Habben Jansen.
Hafen Hamburg: Hapag-Lloyd übernimmt Deutsche Afrika-Linien
Die Kosten für die Akquisition trägt Hapag-Lloyd mit Leichtigkeit. Im vergangenen Jahr verdiente das Hamburger Unternehmen dank einer starken Nachfrage und kräftig gestiegener Transportpreise deutlich mehr als 2020. Der Konzerngewinn verzehnfachte sich nahezu auf rund 9,1 Milliarden Euro.
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Auch für 2022 rechnet Hapag-Lloyd mit keiner wesentlichen Entspannung in den Lieferketten und hält trotz des Kriegs in der Ukraine weitere Gewinnsteigerungen für denkbar. So prognostiziert der Vorstand einen Gewinn vor Zinsen und Steuern (Ebit) in einer Bandbreite von 8,9 bis 10,7 Milliarden Euro. Damit könnte das Ebit sowohl unter als auch über dem Vorjahreswert von 9,4 Milliarden Euro liegen. Erst in der zweiten Jahreshälfte sollte sich die angespannte Lage in den globalen Lieferketten verbessern und eine Normalisierung der Ergebnisse einleiten, teilte das Unternehmen am Donnerstag in Hamburg mit. Angesichts der andauernden Corona-Pandemie und des Ukraine-Kriegs sei die Prognose jedoch mit erheblichen Unsicherheiten behaftet.