Hamburg. Laut Angela Titzrath steht die HHLA „auf einem soliden finanziellen Fundament“. Am Freitag verlor die Aktie fast 20 Prozent.

Die Vorstandsvorsitzende der Hamburger Hafen und Logistik AG (HHLA), Angela Titzrath, hat es unmissverständlich deutlich gemacht. „Durch die vorübergehende Schließung des Terminals im Hafen von Odessa ist die HHLA nicht wesentlich in ihrer erfolgreichen Geschäftstätigkeit beeinträchtigt. Auch die von der EU verhängten Sanktionen haben nach aktueller Einschätzung nur in geringem Maße Einfluss auf die wirtschaftliche Entwicklung des Unternehmens. Die HHLA steht auf einem soliden finanziellen Fundament“, sagte Titzrath, um Sorgen von Anlegern zu zerstreuen.

Doch nachdem die HHLA-Aktie am Freitag fast 20 Prozent verloren hatte, sackte ihr Kurs am Montag noch einmal zwischenzeitig um fünf Prozent ab. „Wir befinden uns in einem Risk-off-Modus. Das bedeutet, viele Anleger versuchen Risiken in ihrem Portfolio zu reduzieren. Dadurch wird Geld aus dem Aktienmarkt abgezogen und in andere Assets umgeschichtet“, sagte Christian Cohrs Experte des Hamburger Analysehauses Warburg Research.

Hamburg Hafen: HHLA-Aktien sinken

Der Kurssturz in der vergangenen Woche war durch einen französischen Analysten ausgelöst worden, der sogar die HHLA in ihrem Bestand gefährdet sieht. „Auf solche Dinge reagieren die Anleger in dieser Marktphase sehr sensibel“, sagte Cohrs. Er ist aber anderer Meinung: Die HHLA werde durch die Schließung ihres Terminals in Odessa, das in den vergangenen zwei Jahren sechs bis acht Prozent zum Konzernnettoergebnis beigetragen hat, negativ beeinträchtigt. Hinzu kämen die Sanktionen gegen Russland, auf das zuletzt etwa drei Prozent des Containerumschlags entfielen, und eine mögliche makroökonomische Abschwächung.

„All diese Dinge werden Bremsspuren hinterlassen und sich negativ auf die Gewinnperspektiven der HHLA auswirken“, so Cohrs. „Entscheidend ist aber, dass die HHLA im Kern klar profitabel ist und über eine robuste Bilanz verfügt.“ Die Existenz des Unternehmens sei deshalb nach seiner Einschätzung nicht bedroht.