Hamburg. Elbschlick soll künftig auch in der Nähe der Insel Scharhörn abgeladen werden – von vielen Seiten gibt es deshalb scharfe Kritik.

Naturschützer, ein Elbfischer und Politiker von der niedersächsischen Nordseeküste wehren sich gegen Hamburgs Plan, Elbschlick künftig auch in der Nähe der Insel Scharhörn abzuladen. In einem Brief an Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil und Umweltminister Olaf Lies (beide SPD) bieten sie ihre Unterstützung für eine Klage des Landes Niedersachsen gegen die Pläne an.

Es könnten zusätzliche wissenschaftliche, juristische und naturschutzpolitische Aspekte beigesteuert werden, sagte der Bundestagsabgeordnete Stefan Wenzel am Sonntag. Der Grünen-Politiker zählt zu den Unterzeichnern des Briefes.

Nordsee: Senat verteidigt Pläne für Schlickdepot

Für Verklappungen von hochbelastetem Schlick seien normalerweise Genehmigungsverfahren notwendig, kritisierte Wenzel. Es sei zu befürchten, dass sich Stoffe in Krabben oder Fischen, also in der Nahrungskette, anreicherten. Scharhörn gehört zum Nationalpark Hamburgisches Wattenmeer und mit den Nationalparks der Nachbarländer Schleswig-Holstein und Niedersachsen zum Unesco-Weltnaturerbe Wattenmeer.

Auch die Umweltverbände in Hamburg prüfen eine Klage. Der Senat hatte unlängst seine Pläne verteidigt: Einem Gutachten zufolge sei es ökologisch unbedenklich, den Elbschlick nach Scharhörn zu bringen.