Hamburg. Reedereien haben die russische Metropole aus dem Programm genommen. Aida verrät die neuen Routen – einige Gäste müssen aber umbuchen.

Wegen des Angriffskriegs Russlands gegen die Ukraine haben die Reedereien Tui Cruises, Aida Cruises und MSC die russische Hafenstadt St. Petersburg aus ihren Kreuzfahrten gestrichen. Aida Cruises teilte nun mit, welche Routen die Schiffe aus der Flotte stattdessen fahren – einige Gäste müssen dennoch umbuchen.

Eine Sprecherin von Aida Cruises teilte mit, die Reederei betrachte die Ereignisse mit großer Sorge und hoffe auf eine baldige friedliche Lösung. Die Reederei werde „den Reiseverlauf unserer Kreuzfahrtschiffe in der Sommersaison 2022 im Ostseeraum anpassen“, kündigte die Sprecherin auf Anfrage an.

Ostsee-Kreuzfahrten: Aida Cruises fährt andere Häfen an

Die "AidaDiva", die "AidaMar", die "AidaNova" und die "AidaVita" werden in der Sommersaison anstelle von Sankt Petersburg die Häfen von Riga, Kopenhagen, Oslo oder Visby anlaufen. "Alle Gäste werden durch Aida Cruises über die Anpassungen des Verlaufs ihrer Reisen umgehend informiert", teilte die Reederei mit.

Vor dem Hintergrund der aktuellen Ereignisse werde die erste Reise der AidaVita am 24. Juli 2022 starten. Gäste, deren Reise nicht stattfinden kann, können auf eine Kreuzfahrt aus dem Urlaubsprogramm mit einem der anderen Aida-Schiffe umbuchen. Als Dankeschön für die Flexibilität gebe es an "attraktives Bordguthaben" oben drauf.

Kreuzfahrten mit Aida: Das sind die Alternativrouten

  • Die "AidaDiva" werde auf ihren siebentägigen Ostseerundreisen ab Warnemünde mit Reisebeginn zwischen dem 14. Mai und 8. Oktober 2022 statt Sankt Petersburg die lettische Hauptstadt Riga oder die dänische Metropole Kopenhagen ansteuern. Auf der Reise mit Startdatum am 7. Mai 2022 steht ein Besuch von Hamina in Südfinnland auf dem Programm.
  • Für die siebentägigen Ostseerundreisen mit der "AidaNova" ab Kiel mit Startdatum zwischen dem 14. Mai und 15. Oktober 2022 hat Aida Cruises für seine Gäste Alternativrouten in der Ostsee sowie nach Norwegen und Dänemark entwickelt. Auf den Ostseerundreisen werde der Aufenthalt in der estnischen Hauptstadt Tallinn verlängert. Zusätzlich steht Kopenhagen/Kalundborg auf dem Reiseprogramm.
  • Außerdem nimmt die "AidaNova" nun auch auf neuen Reisen Kurs auf Skandinavien. Neben einem Besuch der dänischen Hauptstadt Kopenhagen sowie Kristiansand in Norwegen können die Gäste während eines zweitägigen Aufenthaltes in Oslo das Flair der Mittsommernächte erleben.
  • Die "AidaMar" werde auf ihren zehntägigen Ostseerundreisen statt Sankt Petersburg zum Beispiel den Hafen von Visby auf der schwedischen Insel Gotland sowie die lettische Hauptstadt Riga anlaufen.

Kreuzfahrten: MSC steuert Stockholm und Helsinki an

Die vier MSC-Schiffe, die den russischen Ostseehafen auf dem Kreuzfahrtplan hatten, „werden von Ende Mai bis Oktober nicht mehr die russische Stadt anlaufen, da die Gesundheit und Sicherheit von Gästen und Besatzung oberste Priorität hat“, teilte MSC Cruises mit. Die Reederei sei mit alternativen Häfen wie Stockholm, Helsinki oder Tallinn in Kontakt. „Derzeit läuft kein Schiff von MSC Cruises St. Petersburg an.“

Auch der Hamburger Luxus-Anbieter Sea Cloud Cruises nimmt St. Petersburg aus dem Programm: Man ziehe damit "die Konsequenzen aus der aktuellen Entwicklung um die Ukraine", hieß es am Dienstag. Ursprünglich geplant waren Anläufe des neuen Großseglers "Sea Cloud Spirit" im Juni und Juli. Alternative Häfen würden derzeit noch gesucht.

Ostsee: Aida und Tui hatten St. Petersburg bereits gestrichen

Eine Sprecherin von Phoenix Reisen teilte am Dienstag auf Anfrage mit, der Kreuzfahrtanbieter sei in Gesprächen mit Reedereien, eine definitive Entscheidung stehe noch aus. Allerdings habe Phoenix Reisen bereits als „Direktmaßnahme“ Russlandflusskreuzfahrten für April und Mai abgesagt. „Weitere Schritte behalten wir uns vor“, teilte die Sprecherin mit. Tags zuvor hatten bereits Tui Cruises und Aida Cruises bekannt gegeben, dass sie St. Petersburg vom Programm streichen.

Tui Cruises hatte mitgeteilt: „Vor dem Hintergrund der Ereignisse haben wir uns aus ethischen und moralischen Gründen entschieden, die Fahrpläne unserer Ostsee-Kreuzfahrten von Mai bis Oktober 2022 anzupassen: Wir werden St. Petersburg nicht mehr anlaufen.“ Die Anläufe würden voraussichtlich durch Klaipeda (Litauen) und Riga (Lettland) beziehungsweise Kopenhagen (Dänemark) und Visby (Schweden) ersetzt.