Hamburg. Eine neue Tochter für Flugzeugfertigung geht an den Start. In Deutschland tobt noch ein Streit zwischen Airbus und der IG Metall.
Während in Deutschland noch ein Streit zwischen Airbus und der IG Metall über den geplanten Konzernumbau tobt, ist man in anderen Ländern einen Schritt weiter. Am 1. Januar 2022 sei Airbus Atlantic gegründet worden, teilte der DAX-Konzern am Montag mit.
Dabei handele es sich um eine 100-prozentige Tochter, die ein globaler Spieler im Bereich der Flugzeugstruktur sei. Das neue Unternehmen bündele die Airbus-Standorte Nantes und Saint-Nazaire, die damit verbundenen zentralen Funktionen sowie die weltweiten Standorte der bisherigen Airbus-Tochter Stelia Aerospace, hieß es.
Luftfahrt Hamburg: Der Umbau bei Airbus ist in vollem Gang
In Frankreich gehören insgesamt neun Standorte dazu. Weitere sieben Niederlassungen gibt es in Portugal, Tunesien, Marokko und Kanada. Airbus Atlantic beschäftige 13.000 Mitarbeiter bei einem geschätzten Geschäftsvolumen von 3,5 Milliarden Euro.
„Als das Herzstück von Airbus zielt Airbus Atlantic darauf ab, die großen Herausforderungen im Zusammenhang mit einer nachhaltigen Luftfahrtindustrie zu meistern und Pionierarbeit für neue Technologien zu leisten“, sagte der Unternehmenschef Cédric Gautier.
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Neue Aerostructure-Tochter in Deutschland kommt später
Der Flugzeugbauer hatte im April 2021 angekündigt, die Fertigung von Rumpfsegmenten und deren Montage als Kernaktivität anzusehen. Dabei wurde auf die Pläne für ein „grünes“, mit Wasserstoff angetriebenes Flugzeug verwiesen, das starke Veränderungen der Flugzeugarchitektur nach sich zieht.
In Deutschland erfolgt die Fertigung der Rumpfschalen bei der Tochter Premium Aerotec, die Struktur- und Ausrüstungsmontagen in Hamburg. Rund 4000 Mitarbeiter sollen daher auf Finkenwerder in eine neue Aerostructure-Tochter wechseln – unter anderem über die Konditionen darüber tobt der Streit. Der eigentlich auch für Januar 2022 geplante Start der neuen Tochter in Deutschland wurde daher auf unbestimmte Zeit verschoben.
Airbus: Auftrag aus den USA über 40 A320neo-Flugzeuge
Kurz vor dem Jahreswechsel verbuchte Airbus unterdessen noch einen neuen Auftrag. Der US-Flugzeugfinanzierer Aviation Capital Group (ACG) unterzeichnete einen Festvertrag über 40 Exemplare der A320neo-Familie. Fünf von ihnen sollen A321XLR-Versionen sein, die mit extralanger Reichweite auf Langstrecken eingesetzt werden können. Die ersten Exemplare mit einem Zusatztank im Frachtraum werden derzeit in Hamburg endmontiert.
Zudem wurde eine Absichtserklärung über 20 A220-Flieger geschlossen, die in Nordamerika gebaut werden.