Hamburg. Weltgrößte Reederei kauft Senator International und expandiert damit auf dem Markt der Luftfrachtanbieter. Die Details der Übernahme.

Der weltgrößte Schifffahrtskonzern Maersk erweitert sein Luftfrachtangebot und übernimmt dazu die Hamburger Spedition Senator International. Wie die Reederei mitteilte, erwartet sie den Abschluss des Geschäfts nach Prüfung durch Kartellbehörden in der ersten Jahreshälfte 2022. Der Kaufpreis soll unbestätigten Meldungen zufolge bei 550 Millionen Euro liegen.

Senator hat 1700 Mitarbeiter und ist der größte mittelständische Luftfrachtanbieter in Deutschland, ist aber auch im Seetransport aktiv. Das Unternehmen hat seinen Hauptsitz am Flughafen Fuhlsbüttel. Es vermittelt nicht nur Frachtflüge, sondern betreibt in Eigenregie sechs Dienste nach Afrika, Asien, in die USA sowie nach Mexiko.

Maersk will zwei Boeing-Maschinen kaufen

Maersk steigt durch die Übernahme in die Top Ten der nach Frachtmenge größten Luftfrachtspeditionen in Deutschland ein. Größter Kunde ist BMW. Wie der dänische Schifffahrtskonzern weiter mitteilte, will er zur Stärkung seines Luftfrachtgeschäfts zwei neue Flugzeuge von Boeing kaufen, die 2024 ausgeliefert werden und least darüber hinaus drei Cargo-Flieger, die 2022 übernommen werden.

Maersk begründet den Schritt mit den massiven Störungen die weltweit in den Lieferketten im Seetransport auftreten. „Wir haben mehr und mehr Anfragen von Kunden gehabt, ob es nicht alternative Transportmöglichkeiten gebe“, heißt es in einem Kundenschreiben. Das Unternehmen verfolgt die Strategie, nicht mehr nur im Seehandel aktiv zu sein, sondern die gesamten Lieferdienste von Tür zu Tür anzubieten.

Maersk bezahlt Akquisition aus der Portokasse

Das notwendige Geld für die Akquisition hat Maersk in der Portokasse: dank einer weiterhin sehr hohen Nachfrage im dritten Quartal hat der dänische Konzern, zu dem auch die Hamburger Traditionsreederei Hamburg Süd gehört, so viel Geld verdient wie noch nie in einem solchen Zeitraum.

Unter dem Strich lag der bereinigte Gewinn der Monate Juli bis September bei rund 5,45 Milliarden US-Dollar (rund 4,7 Milliarden Euro), wie das Unternehmen ebenfalls am Dienstag bekanntgab. Das entsprach mehr als dem Fünffachen des Gewinns des Vorjahresquartals. Den Umsatz steigerte die weltgrößte Reederei aus Kopenhagen um 68 Prozent auf 16,6 Milliarden Dollar (14,3 Milliarden Euro).