Hamburg. Mit 86 Millionen Euro soll der Wandel zu weniger klimaschädlichen Antrieben unterstützt werden. Auch Hapag-Lloyd springt auf.
Die Bundesregierung greift der Schifffahrt beim Wandel zu weniger klimaschädlichen Antrieben unter die Arme. Wie das Bundeswirtschaftsministerium mitteilte, fördert es mit 86 Millionen Euro den Neubau von Betankungsschiffen für Flüssigerdgas und erneuerbare Kraftstoffe.
Flüssigerdgas (LNG) ist zwar nach Expertenmeinung nicht die Lösung, um die deutsche Flotte klimaneutral zu machen, aber es ist allemal besser als Schiffsdiesel oder Schweröl, womit die allermeisten Schiffe fahren. Denn bei der Verbrennung von LNG werden die Emissionen von Schwefel und Feinstaubpartikeln um 90 Prozent gesenkt, der Ausstoß des Klimagases Kohlendioxid um 15 bis 20 Prozent.
Schifffahrt: Bund setzt Anreiz für alternative Kraftstoffe
„Mit der Förderung setzen wir klare Anreize zur Nutzung alternativer Kraftstoffe, damit die Luftschadstoffemissionen in der Schifffahrt sinken“, teilte das Ministerium mit. Ziel sei es, die Zahl der Betankungsschiffe zu erhöhen und damit die zur Verfügung stehende Infrastruktur für die Betankung mit alternativen Kraftstoffen zu verbessern, damit mehr Schifffahrtsunternehmen umsteigen.
Die Betankungsschiffe sollen flexibel in Seehäfen beziehungsweise an Umschlag- und Liegeplätzen in Deutschland und in der Europäischen Union zum Einsatz kommen. Die Förderung trage damit auch zur Umsetzung europarechtlicher Vorgaben bei, die die EU-Mitgliedstaaten zum Ausbau der Betankungsinfrastruktur für alternative Kraftstoffe verpflichten, teilte das Ministerium mit.
Auch Hapag-Lloyd hat neue Schiffe bestellt
Unternehmen, die Betankungsschiffe bauen lassen, können über eine Projektlaufzeit von maximal drei Jahren durch eine Anteilsfinanzierung von bis zu 40 Prozent gefördert werden. Voraussetzung ist, dass die Neubauvorhaben bei einer Werft mit Betriebsstätte oder Niederlassung in Deutschland beauftragt und in der Europäischen Union gefertigt werden. Erster Stichtag für die Antragstellung ist der 31. Januar 2022.
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Zahlreiche Reedereien rund um den Globus stellen derzeit ihre Flotten um. Hapag-Lloyd hat beispielsweise zwölf Schiffe bestellt, die in Zukunft mit Flüssigerdgas fahren sollen.