Hamburg. Auch steigende Materialpreise und längere Lieferzeiten werden beklagt. An welchen Baustoffen es momentan besonders fehlt.

Seit Monaten beklagen Hamburgs Groß- und Außenhändler die durcheinandergewirbelten Lieferketten, die in verschiedenen Bereichen zu Engpässen führen. Jetzt machen die weltweiten Probleme bei den Lieferketten dem Mittelstand einer Umfrage zufolge schwer zu schaffen.

Mangelware seien aktuell insbesondere Metalle, wie aus einer in Berlin veröffentlichten Konjunkturumfrage des Mittelstandsverbundes unter seinen Mitgliedern hervorgeht. Dies spüre deutlich mehr als jedes dritte Unternehmen. Auch Holz, Kunststoffe und Elektronikkomponenten seien aktuell rar.

Produktion leidet unter Folgen der Pandemie

Die Unternehmen klagten zudem über steigende Materialpreise, längere Lieferzeiten infolge der verzögerten Lieferketten und teilweise auch über Auftragsstornierungen. Die internationale Produktion und Logistik leiden noch immer unter den Folgen der Corona-Pandemie. Hinzu kommt eine massive Knappheit an Containern. In der vergangenen Woche warteten vor dem Hafen von Los Angeles in den USA 60 Schiffe auf ihre Abfertigung. Mehr als eine Million Container liegen auf diesen Schiffen fest.

Die Umsätze der Mittelständler sind der Umfrage im dritten Quartal zufolge bei 35 Prozent der Kooperationen aber auf konstantem Niveau geblieben. Jede zweite Verbundgruppe habe von Juli bis September eine Umsatzsteigerung festgestellt - das seien 20 Prozent weniger gewesen als im Vorquartal. Bei 11,7 Prozent der befragten Kooperationen seien die Erlöse zurückgegangen. Im Vergleich zum zweiten Quartal sei das in der Gruppe ein Plus von 7 Prozent.

Mittelstandsverbund vertritt 230.000 Unternehmen

Der Mittelstandsverbund vertritt nach eigenen Angaben die Interessen von etwa 230.000 mittelständischen Unternehmen, die in rund 310 Verbundgruppen aus etwa 45 Branchen organisiert sind. Einzelne Verbundgruppen treten unter einer Marke auf, etwa Edeka, Rewe, Intersport, Expert oder Hagebau. Die kooperierenden Mittelständler erwirtschaften laut Verband mit 2,5 Millionen Vollzeitbeschäftigten einen Umsatz von mehr als 507 Milliarden Euro.