Hamburg. Sie hat eine Viertelmilliarde Euro gekostet – und ist schon nach einem halben Jahr kaputt. Linke vermutet Konstruktionsfehler.

Sie ist nagelneu und schon wieder kaputt: Die Kattwyk-Eisenbahnbrücke im Hamburger Hafen hat 250 Millionen Euro gekostet und wurde erst im Dezember vergangenen Jahres in Betrieb genommen. Jetzt wurden Materialschäden in der Antriebstechnik der Hubbrücke festgestellt und die wichtige Verbindung aus dem Hafen in Richtung Südwesten wieder für den Zugverkehr gesperrt.

Betroffene Züge werden umgeleitet. Auch Fußgänger und Radfahrer können die Brücke nicht passieren. Damit der Schiffsverkehr auf der Süderelbe nicht beeinträchtigt wird, wurde das bewegliche Mittelstück für die Dauer der Wartungsarbeiten hochgezogen.

Kattwykbrücke: Reparaturarbeiten haben begonnen

Am Freitag teilte die zuständige Hafenverwaltung Hamburg Port Authority (HPA) mit, dass die Reparaturarbeiten begonnen hätten. „Somit ist eine stufenweise Wiederaufnahme des Betriebes in voraussichtlich vier Wochen möglich“, hieß es in einer Mitteilung der HPA.

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Festgestellt wurde der Schaden im Bereich der Umlenkrollen über die die Stahlseile zum Öffnen und Schließen der Brücke laufen, sagte ein HPA-Sprecher dem Abendblatt. Da die Brücke relativ neu sei, prüfe die HPA eventuelle Schadenersatzansprüche an die Baufirma. Dabei ist die Ursache des Schadens noch nicht klar. Sie werde derzeit zusammen mit Fachleuten ermittelt.

Kattwykbrücke: Linke vermutet Konstruktionsmangel

Der Hafenexperte der Linksfraktion, Norbert Hackbusch, vermutet einen Konstruktionsmangel: „Offensichtlich ist die Zugkraft der neuen Brücke falsch eingeschätzt worden“, sagte er.

Für ihn haben diese Fehler System, denn vor knapp einem Jahr hatte sich schon der Neubau der Rethebrücke als unzuverlässiges Bauwerk mit vielen Störungen und Schäden herausgestellt. „Was läuft hier falsch? Sind zu viele Aktivitäten in externe Planungsbüros vergeben und nur mangelhaft koordiniert worden?“, will Hackbusch von der HPA wissen.