Hamburg. Betriebsärzte des Flugzeugbauers erhalten nur ein Achtel der bestellten Menge. Bei der Terminvergabe geht es um Schnelligkeit.

Hamburgs größter Arbeitgeber Airbus ist am Dienstag in die Impfungen gegen das Coronavirus eingestiegen. Erste Airbus-Mitarbeiter erhielten auf Finkenwerder in dem zum Impfzentrum umgewidmeten Bürogebäude Haus 52 den ersten Piks.

„Ich freue mich sehr, dass wir impfen dürfen“, sagte Betriebsärztin Regina Loibl dem Abendblatt. „Das ist unser gesellschaftlicher Beitrag, das Pandemiemanagement zu unterstützen.“

Nur 102 Impfdosen gab es pro Betriebsarzt bei Airbus

Jede Woche werde bei dem Betriebsärzten abgefragt, wie wie viel Impfstoff sie bestellen wollen, erzählte Loibl. Für die erste Woche seien es maximal 802 Impfdosen pro Mediziner gewesen.

Diese Menge sei von den sechs Betriebsärzten bei Airbus auch bestellt worden. Geliefert wurden allerdings nur 102 Dosen pro Arzt. In dieser Woche kann der Flugzeugbauer also nur gut 600 von 15.000 Beschäftigten auf Finkenwerder impfen. Trotzdem ist Loibl einfach nur froh, dass es losgeht und rät zur Geduld.

Airbus verimpft Biontech und Moderna

Zum Einsatz kommen derzeit Biontech und Moderna, die zweimal gespritzt werden müssen. Ein Vorrat für die zweite Impfung sei nicht angelegt worden, so Loibl. Der Grund: Bei künftigen Bestellungen muss angegeben werden, ob es sich um Erst- oder Zweitimpfungen handelt. Das sollte den notwendigen Nachschub dafür sicherstellen. Bisher werden die erhaltenen Impfstoffe – künftig können es auch AstraZeneca und Johnson & Johnson sein – also komplett verimpft.

Posterkampagne bei Airbus

Eine Posterkampagne mit Kollegen aus verschiedenen Bereichen läuft, um die Beschäftigten zu mobilisieren. Bisher ist das aber kaum nötig. „Der Andrang ist sehr groß“, so Loibl. Die Mitarbeitenden seien froh, dass es losgeht.

Schon im Februar habe es erste Anfragen gegeben. Die Termine werden im Intranet nach Schnelligkeit vergeben: Wer zuerst kommt, mahlt zuerst. Priorisiert wird nicht mehr. Eine seriöse Vorhersage, wann alle impfwilligen Mitarbeiter ihre Spritze bekommen haben, gibt Loibl nicht ab. Sie hofft auf Oktober.

Auch andere große Firmen meldeten den Start der Impfkampagne. Bei Lufthansa stehen in der ersten Woche in München, Frankfurt und Hamburg – mit der Tochter Lufthansa Technik – 2000 Dosen zur Verfügung. Auch bei Aurubis ging es um 11 Uhr los. Um 15 Uhr war Schluss. Bei Airbus 30 Minuten später – mehr Impfstoff ist noch nicht da.