Hamburg. Flugzeughersteller will ab Mitte 2022 von hier Spezialmaterial und Chemikalien an internationale Kunden liefern.

Mitten in der bisher schwersten Luftfahrtkrise gibt es aus der Branche eine gute Nachricht für die Me­tropolregion Hamburg: Der Airbus-Konkurrent Boeing festigt seine Präsenz in Deutschland mit der Errichtung eines neuen Europa-Verteilzentrums für Chemikalien und Spezialmaterialien in Henstedt-Ulzburg.

Das Hamburger Unternehmen Warburg-HIH Invest Real Estate finanziert das 19.250 Quadratmeter große Logistik- und Bürogebäude und bringt es in einen Immobilienfonds der Firma ein. Mehr als 190 Beschäftigte sollen in dem Verteilzentrum, das voraussichtlich im zweiten Quartal 2022 fertiggestellt wird, künftig arbeiten.

Nach Angaben eines Boeing-Sprechers handelt es sich dabei um die Arbeitsplätze, die aktuell noch im benachbarten Kaltenkirchen angesiedelt sind; dieser Standort wird geschlossen.

Boeing baut Logistikzentrum in Henstedt-Ulzburg

Für das neue Verteilzentrum in Henstedt-Ulzburg sprach Michael Haidinger, Chef von Boeing Deutschland, eine Standortgarantie für 15 Jahre aus. „Während die Luft- und Raumfahrtindustrie vor herausfordernden Zeiten steht, wollen wir unsere Präsenz in Deutschland ausbauen, um langfristiges Wachstum zu sichern“, sagte Haidinger.

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Bürgermeisterin Ulrike Schmidt und Michael Haidinger, Präsident von Boeing Deutschland, beim Spatenstich im Gewerbegebiet.
Bürgermeisterin Ulrike Schmidt und Michael Haidinger, Präsident von Boeing Deutschland, beim Spatenstich im Gewerbegebiet. © Christopher Herbst | Christopher Herbst

„Wir sind stolz darauf, dass sich Boeing in Henstedt-Ulzburg ansiedelt und dass sich Schleswig-Holstein im innerdeutschen Vergleich von Standorten durchgesetzt hat“, sagte der Kieler Wirtschaftsminister Bernd Buchholz (FDP). Das Grundstück liege wenige Autominuten von Hamburg und dem Flughafen entfernt und biete einen „idealen Standort zur Belieferung zahlreicher globaler Kunden“, hieß es von Boeing.

Erst im Sommer hatte der Konzern in Kaltenkirchen und dem zweiten norddeutschen Standort Norderstedt, der ebenfalls Fluggesellschaften mit Verbrauchsmaterialien beliefert, zusammen mehr als 60 der damals insgesamt gut 370 Arbeitsplätze abgebaut.