Hamburg. Das Start-up Super Streusel wurde vor zwei Jahren gegründet – und wächst auch wegen der Corona-Pandemie rasant.
Schneeflocken, Sternchen, Rentiere und dazwischen rote und goldene Kugeln. Lauter bunte Streusel. „HoHoHo“ heißt der neuste Weihnachtsmix von Daniela Sichting (36) und Katharina Decker (31). Die beiden sind Schwestern und sorgen mit ihrem Start-up Super Streusel gerade für ordentlich Bling-Bling auf Keksen und Kuchen . „Jetzt in der Adventszeit backen alle und wir kommen mit den Bestellungen kaum hinterher“, sagt Katharina Decker. „O du fröhliche“, „ZipfelZapfel“ oder „Weissröckchen“ heißen ihre Kreationen zur Saison. Insgesamt haben die Streusel-Schwestern 80 Mischungen im Programm, auch in Bio und Vegan. Und laufend kommen neue dazu.
Das Backen liegt in der Familie. Schon in der Schulzeit haben die Töchter eines Konditormeisters im elterlichen Betrieb in Düsseldorf mitgearbeitet. Vor zwei Jahren haben sie Super Streusel gegründet. „Wir kannten die große Streusel-Auswahl in den USA und dachten, das können wir auch“, sagt Daniela Sichting. Es ist nicht die erste Gründung der Betriebswirtin und der E-Commerce-Fachfrau. Seit sieben Jahren verkaufen sie in ihrer Firma Guter Kuchen Cakepops, das sind Kuchenlollis. Mit Super Streusel landeten sie schon beim Start einen Volltreffer – mitten ins Herz der wachsenden Back-Community.
300 Pakete am Tag
Inzwischen hat das Unternehmen 20 Mitarbeiter, bis zu 300 Pakete werden am Tag verschickt. „In diesem Jahr vervierfachen wir unseren Umsatz“, sagt Daniela Sichting. Zahlen nennt sie nicht, aber das Familienunternehmen ist profitabel. Das hat auch mit der Corona-Pandemie zutun. „Die Leute sind zuhause, Backen mit Kindern ist ein Trend.“ Gerade ist Super Streusel in größere Räume in einen Gewerbekomplex in Altona gezogen und setzt voll auf Expansion.
„Vorher hatten wir 160 Quadratmeter, jetzt sind es 1100“, sagt Katharina Decker. In einem Raum mit großen Fenstern kann man sehen, wie die Streusel nach ihren Rezepten gemischt und abgefüllt werden. „Wir haben vor dem Start lange nach einem Hersteller in Deutschland gesucht, der unseren Qualitätsansprüchen genügt“, sagt die jüngere im Schwestern-Duo. Denn klar war, Importware aus China – sonst durchaus üblich in der Branche – kommt bei Super Streusel nicht in die Dose. Decker ist die Mix-Designerin, die aus Zuckerkonfetti in immer neuen Formen und Farben, Schokokugeln und Stäbchen kleine Kunstwerke macht. „Die Namen finden wir meistens zusammen“, sagt sie. Bestseller ist die kunterbunte „Konfettiparade“, aber auch Mischungen wie „TakaTuka“ mit Mini-Totenköpfen, „EinhornParty“ oder „Herzallerliebst“ verkaufen sich gut.
6,90 Euro für die 90-Gramm-Dose
Mehr als 40.000 Backfans haben schon Super Streusel bestellt, darunter viele Stammkunden. Die kleine Dose kostet 6,90 Euro (90 Gramm), die große 10,90 Euro (180 Gramm). Seit diesem Sommer gibt es auch essbaren Glitzer in Gold, Silber und Kupfer und sogenanntes Super Drip (9,90 Euro). Das ist eine Kuchenglasur mit Schoko-Geschmack in mehr als zehn Farben, die sich erwärmt aus einer Flasche aufs Backwerk spritzen lässt. Inzwischen verkaufen auch mehr als 450 Läden den zuckrigen Zierrat, in Hamburg alle Budni-Filialen und in einer Sonderedition auch die Abendblatt-Geschäftsstelle. Gerade war Super Streusel mit einem Pop-up-Shop bei H&M Home in der Mönckebergstraße vertreten.
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Für die Zukunft haben die Streusel-Schwestern viele Pläne. Unter anderem soll es zuckerfreie Streusel geben und auch eine Show-Küche für Videodrehs, wie die wöchentliche Back-Challenge #dubackstdas, ist geplant. Einen Traum haben sich die Gründerinnen gerade erfüllt: eine Badewanne voller Streusel.
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