Hamburg. Kaufpreise für Immobilien an der Elbe steigen weiter, aber weniger als in anderen Städten. Auch Mieten legen zu.

Die anhaltend hohe Nachfrage nach Wohnimmobilien hat auch im ersten Halbjahr zu deutlichen Preissteigerungen in Hamburg geführt. Das geht aus dem jüngsten Marktbericht für Wohnimmobilien von Engel & Völkers hervor. Auch Mieter können angesichts der Corona-Pandemie nicht auf eine Entlastung hoffen, wenn auch die Mieten längst nicht so stark steigen wie die Immobilienpreise.

Nach der Studie kletterten die durchschnittlichen Immobilienpreise für eine Eigentumswohnung aus dem Bestand im ersten Halbjahr 2020 im Vergleich zum vierten Quartal 2019 um 4,3 Prozent auf 5424 Euro je Quadratmeter Wohnfläche. Damit liegt der Zuwachs in der Hansestadt unterm Schnitt. Denn die Preisentwicklung an 64 untersuchten Standorten erreichte ein deutlich stärkeres Plus von 10,6 Prozent. Im Langfristvergleich seit dem zweiten Quartal 2016 ergibt sich für Hamburg ein Preisanstieg von 39,4 Prozent. Bei Neubauten beträgt der Preisanstieg im ersten Halbjahr sogar 12,2 Prozent. Für einen Quadratmeter Neubauwohnfläche in Hamburg müssen im Schnitt 6230 Euro bezahlt werden. Seit 2016 verteuerten sich Neubauten um rund 40 Prozent.

 Weitere Preisanstiege werden erwartet

„Auch für die zweite Hälfte von 2020 sind weitere Preisanstiege zu erwarten, da auch künftig ein Nachfrageüberhang nach Wohneigentum besteht. Diese Marktlage zeigt sich von der Corona-Pandemie unbeeindruckt“, sagt Kai Enders, Vorstandsmitglied der Engel & Völkers AG. „Durch den Mangel an Anlagealternativen und das niedrige Zinsniveau bleiben Immobilien auch künftig eine lohnenswerte Kapitalanlage mit attraktiven Renditen.“

Zu den 64 untersuchten Standorten gehört auch Lübeck. Die Stadt ist im Langfristvergleich seit 2015 der Standort mit dem stärksten Preisanstieg. Der Quadratmeterpreis für eine Eigentumswohnung stieg um 102,5 Prozent auf 4414 Euro. Neubaueigentumswohnungen sind sogar mit 7022 Euro je Quadratmeter noch teurer als in Hamburg. „Wir beobachten besonders für das grüne Metropolen-Umland eine starke Nachfrage und steigende Preise. Durch die Corona-Pandemie werden Regionen, die die Möglichkeit zur Erholung bieten und gleichzeitig über eine gute Verkehrsanbindung an die Metropolen verfügen, bevorzugt“, sagt Enders.

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Die Mieten für Wohnungen aus dem Bestand in Hamburg sind im ersten Halbjahr um 2,6 Prozent auf 12,09 Euro je Quadratmeter (kalt) gestiegen. Seit dem zweiten Quartal 2016 wurden gemietete Wohnungen um knapp zwölf Prozent teurer. Bei Neubauten lassen sich im ersten Halbjahr kaum noch Preissteigerungen durchsetzen. Die Durchschnittsmiete in Hamburg liegt bei 14,93 Euro je Quadratmeter und damit nur 0,3 Prozent höher.

Die Transaktionszahlen bei Immobilienverkäufen erreichten im Jahr 2019 bei Eigentumswohnungen und bei Ein- bis Zweifamilienhäusern ein neues Rekordniveau. Auf dem Markt für Ein- und Zweifamilienhäuser hält Hamburg seinen Spitzenrang vom Vorjahr. Mit einem Transaktionsvolumen von 2,01 Milliarden Euro führt die Hansestadt das Umsatzranking unter den Städten wiederholt an. Das entspricht einer Steigerung um 9,5 Prozent im Vergleich zu 2018. Für ein Einfamilienhaus in guter Lage müssen in Hamburg jetzt zwischen 620.000 Euro und vier Millionen Euro bezahlt werden. Das sind 12,7 Prozent mehr als 2019. Beim Transaktionsvolumen der Eigentumswohnungen liegt Hamburg mit 2,84 Milliarden Euro auf dem dritten Rang hinter Berlin und München.

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