Hamburg. Das Geschäft von Lars Tamme in der Spitalerstraße bietet auch einen Bäcker und einen Sushi-Stand. Gruppe plant weitere Expansion.
Das schmucke Kontorhaus an einer der wichtigsten Einkaufsstraßen der Stadt hat lange leer gestanden. Jetzt kommt ein neuer Mieter ins Semperhaus an der Spitalerstraße: Edeka zieht ein, als Nachfolger der Marke S. Oliver, die hier zuvor Mode verkaufte. Am Donnerstag, 5. November, wird der Laden von Edeka Tamme in Bestlage eröffnen.
Auf gut 1200 Quadratmetern werden die Kunden in dem Geschäft auch eine Bäckerei und einen Sushi-Stand vorfinden, wie Inhaber Lars Tamme auf Abendblatt-Anfrage mitteilte. Die Hamburger kennen den Händler bereits von seinen Standorten im Bahnhof Altona, am Hauptbahnhof und am Flughafen in Fuhlsbüttel.
Mit dem neuen Geschäft in der Nähe der Binnenalster setzt Edeka nun seinen Wachstumskurs fort. „Wir sind auf der Suche nach Standorten und Immobilien für unterschiedliche Vertriebskonzepte“, sagte ein Edeka-Sprecher zu den Plänen der Gruppe. „Für das kommende Jahr planen wir in unserem Absatzgebiet zwölf Neueröffnungen, davon drei in Hamburg“, ergänzte der Sprecher für die Region Norddeutschland, die Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern, das nördliche Niedersachsen sowie Brandenburg und die Metropolregion Hamburg umfasst.
Nettoumsatz von 37,6 Milliarden Euro
Bereits im vergangenen Jahr führte Edeka die Liste der größten Anbieter in der Branche an. So rangierte die Handelsgruppe mit Sitz in Hamburg mit einem Nettoumsatz von 37,6 Milliarden Euro in 2019 mit weitem Abstand vor Rewe, die einen Nettoumsatz von rund 24,7 Milliarden Euro erreichten. Auf den Plätzen drei und vier folgen die Discounter Lidl und Aldi Süd.
Während der Corona-Krise, von der die Lebensmittelhändler in Zeiten von Homeoffice und gesunkenem Außer-Haus-Verzehr profitierten, hat sich in der Branche zugleich eine Verschiebung ergeben. So stieg der Marktanteil von Discountern um 2,4 Prozentpunkte, während der Anteil von Supermärkten um 2,1 Prozentpunkte sank.
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Dass Edeka weiter expandiert, stellt in der gesamten Handelslandschaft die Ausnahme dar: Nach einer aktuellen Umfrage unter Handelsketten verschiedener Branchen planen die Anbieter derzeit keine neuen Filialen mehr. Die Gründe sind hohe Mieten und die schwierige Suche nach geeigneten Flächen. Größere Verkaufsflächen je Filiale gibt es laut der Umfrage nur im Lebensmitteleinzelhandel. In Hamburg wird die Situation im Handel der Innenstadt besonders durch die Schließungen von Karstadt Sports und Kaufhof belastet. Diese beiden großen Flächen in der Nähe des Hauptbahnhofes reißen eine deutliche Lücke in das Einkaufsviertel.
Einige Neuansiedlungen meldet Brigitte Engler, Geschäftsführerin des City Management Hamburg, aber auch: So konnten Slowear mit Herrenmode, die Uhrenmarke Breitling und der Juwelier Rüschenbeck für den Neuen Wall gewonnen werden. „Zudem freuen wir uns auf die Eröffnung von Möbel Hardeck am Gänsemarkt und auf Uniqlo (Mode) auf der ehemaligen Fläche des Bucerius Kunst Forums “, sagte Engler.