Hamburg. Auswirkungen der Arbeiten laut BUND „erschreckend“. Tausende von Fischen seien in dem extrem trüben Wasser verendet.
Die Schlickspülungen im Werfthafen von Pella Sietas sollen ursächlich für ein größeres Fischsterben in der Este sein. Das sehen zumindest Umweltschützer so. Nach Hinweisen von Anglern wurden zahlreiche Fischkadaver zwischen Cranz, Estebrügge und Buxtehude entdeckt. Öffentliche Stellen vermuten nun, dass die Fische wegen der stark erhöhten Trübung des Wassers „infolge der Sedimentaufwirbelung im Estebereich“ erstickt sein könnten.
Der Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND) Hamburg ist empört: „Trotz entsprechender Warnung haben HPA und Sietas die Spülmaßnahmen ohne Rücksicht durchgezogen. Das Resultat ist erschreckend, Tausende von Fischen sind in dem aufgewühlten, extrem trüben Wasser verendet“, sagt BUND-Geschäftsführer Manfred Braasch.
„Es zeigt sich sehr deutlich, dass das Wasserinjektionsverfahren, mit dem hier gearbeitet wurde, keineswegs so unschädlich ist, wie seitens der Hafenverwaltung immer behauptet wird.“ Das Schlick-Problem bei der Pella Sietas Werft werde in den nächsten Jahren sogar noch zunehmen, dafür sorge die neue Elbvertiefung, ergänzte Braasch.
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Wie berichtet, darf derzeit bei Pella Sietas der Schlick im Werfthafen nach zehn Monaten Streit per Sondergenehmigung weggespült werden. Der Vorgang ist notwendig, damit die Werft ein fertig gebautes Schiff ausdocken und damit ihr wirtschaftliches Überleben sichern kann. Die Behörden haben auf das Fischsterben reagiert und die Spülgenehmigung weiter verschärft. So müssen die Schlickarbeiten inzwischen drei Stunden vor Niedrigwasser eingestellt werden. Bisher lag das Limit bei zwei Stunden. In dem Werfthafen hatte sich zuletzt eine 4,20 Meter hohe Schlicksäule gebildet.