Hamburg. Der Hamburger Steakhaus-Unternehmer ist der Ansicht, die Pandemie besser beurteilen zu können als das Robert-Koch-Institut.
Eugen Block lässt nicht locker: Der Gründer der Restaurantkette Block House hat erneut einen Brief an das Robert-Koch-Institut (RKI) geschrieben, in dem er über den – aus seiner Sicht unangemessen vorsichtigen – Umgang mit der Corona-Pandemie klagt. Seine beiden Briefe vom 19. und 27. März, in denen er nach „exakten Todesraten“ früherer Grippewellen fragte, seien leider nicht beantwortet worden, heißt es in dem Schreiben.
„Die jetzigen Krankheitszahlen und insbesondere Krankheitsverläufe zeigen, dass unsere damalige Vermutung zutreffend war, dass das Coronavirus in der Bundesrepublik Deutschland keinesfalls zu mehr Todesfällen als die bisherigen Grippeepidemien führt“, behauptet Block. Als Unternehmer habe er es „über mehr als 50 Jahre gelernt, dass Entscheidungen auf Basis von konkreten Zahlen, insbesondere aber auf Basis von Prozentsätzen, zu treffen sind“.
Eugen Block fordert Antworten vom RKI
Wenn man nun die „Todeszahlen“ zur Grundlage für politische Entscheidungen mache, dann „ist doch entscheidend, wie viele Tote es im Jahr 2020 mit Corona gab und wie viel Prozent dies angeblich mehr sein soll als in den Jahren 2016 bis 2019.“ Dies wäre zu ermitteln „für Schweden, Italien, Spanien, England, Brasilien und die USA“, schreibt Block und fragt: „Bekomme ich eine Antwort?“ Die wurde ihm nun von RKI-Präsident Lothar H. Wieler zugesagt, wie die Block-Gruppe mitteilte.
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Nicht nur das Geschäft in den Steakrestaurants des streitbaren Hamburger Unternehmers leidet unter der Corona-Krise, sondern auch das zur Firmengruppe gehörende Fünf-Sterne-Hotel Grand Elysée an der Rothenbaumchaussee – nicht zuletzt wegen der Absage diverser Messen. In den Block-House-Restaurants wird die seit Juli geltende Mehrwertsteuerabsenkung auch unter Verweis auf die „enormen Umsatzausfälle aufgrund der Abstandsregelungen“ nicht an die Gäste weitergegeben.
Corona-Krise: "Enteignung" von Gastronomen?
Anfang April hatte Stephan von Bülow, Vorsitzender der Geschäftsführung der Eugen Block Holding, bundesweit für Aufsehen gesorgt, als er im Abendblatt-Interview der Politik vorwarf, ihre Beschlüsse in der Corona-Krise kämen einer Enteignung von Gastronomen und Hoteliers gleich. Mitte April legte Unternehmensgründer Eugen Block im Abendblatt nach: „Es darf nicht eine gesamte Branche ruiniert werden.“ Block prüfe nun rechtliche Schritte, erklärte er damals. „Wir werden als demokratische Bürger die uns zur Verfügung stehenden rechtlichen Maßnahmen einleiten, um damit auch unseren Rechtsstaat zu verteidigen.“
Außerdem forderte der Unternehmer, der für freimütige Äußerungen und unkonventionelle Ansichten bekannt ist, „alle verantwortlichen Entscheidungsträger“ dazu auf, „Panikmache zu unterlassen“.
Dem Magazin „Spiegel“ sagte der 79-Jährige, der weiterhin fast jeden Tag ins Büro kommt, er habe vor Corona persönlich keine Angst: „Dann sterbe ich eben drei Tage früher, na und? Ich habe Gottvertrauen.“