Hamburg. Betriebsrat spricht nach Telefonkonferenz mit Konzernführung vom “nächsten schwarzen Tag für uns“. Welche Restchance noch besteht.
Der Druck im Poker um die Schließung von vier Kaufhäusern in Hamburg wächst. Der Warenhaus-Konzern Galeria Karstadt Kaufhof hat am Donnerstag in einer Telefonkonferenz mit den betroffenen Häuser angekündigt, dass es bei der geplanten Schließung von bundesweit 56 Kaufhäusern bleiben soll.
In Hamburg sind Karstadt Wandsbek und Bergedorf sowie die beiden Kaufhof-Häuser in der Mönckebergstraße und im Alstertal Einkaufszentrum mit insgesamt 450 Beschäftigen betroffen.
Hamburger Filialen sollen spätestens am 31. Oktober schließen
„Uns wurde mitgeteilt, dass die Gespräche mit den Vermietern abgeschlossen sind“, sagte Ines Reinhard, Betriebsratsvorsitzende von Kaufhof Mö, dem Abendblatt. Seit Bekanntwerden der Schließungspläne hatte das Unternehmen noch mit Eigentümern über Mietnachlässe verhandelt. Offenbar ohne Ergebnis. „Das ist der nächste schwarze Tag für uns“, sagte Reinhard. Spätestens am 31. Oktober sollen die Lichter in den Häusern ausgehen. Die Zukunft der beiden Karstadt-Sports-Filialen an der Mönckebergstraße und im Harburger Phönix-Center ist weiter offen.
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Die Schließungen sind Teil eines Sanierungskonzepts für den insolventen Handelsriesen. Zunächst standen sogar 62 Kaufhäuser auf der Streichliste. Ende vergangener Woche war bekannt geworden, dass sechs Standorte erhalten würden. Die Mitarbeiter der von der Schließung betroffenen Kaufhäuser können in eine Transfergesellschaft wechseln. Die Entscheidungsfrist beginnt am morgigen Freitag und läuft bis Ende nächster Woche.
Verdi will weiter um Hamburger Arbeitsplätze kämpfen
Nach Abendblatt-Informationen ist der Handelsriese bereit, einigen Häusern noch eine Chance zu geben, wenn die Vermieter sich auf die gestellten Bedingungen einlassen. Offen ist, ob ein Hamburger Standort dabei ist. Ver.di kündigte an, weiter um die Arbeitsplätze zu kämpfen. Freitagmittag gibt es eine Protestaktion vor dem Kaufhof Mö.