Hamburg. Der Finanzsenator lief mit Angestellten des Konzerns Galeria Karstadt Kaufhof. 600 Stellen und sechs Standorte sind bedroht.

Auf den Transparenten stand „Zukunft ohne Kahlschlag“ und „Für unsere Arbeitsplätze“. Am Freitag haben 120 Beschäftigte des Warenhauskonzerns Galeria Karstadt Kaufhof in Wandsbek gegen die geplanten Schließungen von insgesamt sechs Standorten in Hamburg protestiert.

„Wir haben es hier mit reinem Profitdenken zu tun“, kritisierte Hamburgs Ver.di-Landesbezirksleiter Berthold Bose die Pläne auf einer Kundgebung. Finanzsenator An­dreas Dressel (SPD) sagte, der Senat stehe solidarisch an der Seite der Beschäftigten. Die Stadt sei an Gesprächen mit den Vermietern beteiligt. „Es gibt durchaus Bewegung, und wir hoffen sehr, dass das Management das aufgreift.“

Karstadt Kaufhof: 600 Stellen in Hamburg könnten wegfallen

Protest gegen Karstadt-Aus: Beschäftigte haben in Hamburg-Wandsbek gegen den bevorstehenden Stellenabbau beim Warenhauskonzern Galeria Karstadt Kaufhof demonstriert. Die Gewerkschaft Verdi hatte zu der Aktion aufgerufen.
Beschäftigte haben in Hamburg-Wandsbek gegen den Stellenabbau bei Karstadt Kaufhof demonstriert. Die Gewerkschaft Verdi hatte zu der Aktion aufgerufen. © imago images | Chris Emil Janßen

In Hamburg sind von den Schließungsplänen Karstadt in Wandsbek und in Bergedorf sowie die Kaufhof-Häuser an der Mönckebergstraße und im Alstertal Einkaufszentrum betroffen. Auch den beiden Karstadt-Sports-Filialen droht das Aus. Insgesamt könnten deutlich mehr als 600 Arbeitsplätze des Unternehmens in der Stadt wegfallen, da auch zwei Lebensmittelabteilungen und Restaurants geschlossen werden sollen.

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Die Streichlisten sind Teil eines Sanierungsplans. Am 1. Juli war wie erwartet das Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung für Galeria Karstadt Kaufhof und acht verbundene Unternehmen angeordnet worden. Nach Verhandlungen mit Vermietern hatte der Warenhaus-Konzern allerdings am Freitag angekündigt, in Deutschland sechs Filialen weniger schließen zu wollen als die 62 ursprünglich geplanten.

Leerstand in der Hamburger Innenstadt:

Darunter sind die Häuser in Goslar, Dortmund und Chemnitz. „Das ist ein Hoffnungsschimmer. Man sieht, dass die Liste nicht abgeschlossen ist“, sagt der Wandsbeker Betriebsratsvorsitzende Mark-Oliver Thöne. Am heutigen Sonnabend um 12 Uhr ist eine weitere Protestkundgebung in Bergedorf geplant.