Hamburg. Die Hannoveraner Airline plant eine Halbierung der Flotte. Eurowings fliegt von Fuhlsbüttel aus nach Bulgarien.
Der Schrumpfkurs bei Tuifly wirkt sich auf den Hamburger Flughafen aus. Die Airline steht mit den Arbeitnehmervertretern in Verhandlungen über einen Firmenumbau, „dessen Kern die angekündigte Anpassung der Flotte auf rund die Hälfte der heute 39 Flugzeuge ist“, sagte Tuifly-Geschäftsführer Oliver Lackmann.
Künftig konzentriere man sich auf fünf Airports. Neben dem Heimatflughafen Hannover sind dies Düsseldorf, Frankfurt, München und Stuttgart. Die Basis in Hamburg solle geschlossen werden, sagte ein Tuifly-Sprecher auf Anfrage.
In Hamburg gibt es bis zu 140 Mitarbeiter
Derzeit ist in Fuhlsbüttel eine Maschine stationiert. Die Boeing 737 parkt im Normalfall jede Nacht in der Hansestadt und fliegt ihre Rotationen von dort vom Morgen bis zum Abend. Piloten, Stewards und technische Bedienstete haben ihren Arbeitsort in Hamburg. Bis zu 140 Mitarbeiter sind nach Abendblatt-Informationen von der Schließung betroffen. Tuifly wollte die Zahl nicht kommentieren.
Es sollen jetzt Gespräche mit den Arbeitnehmern erfolgen, so der Sprecher. Der Zeitpunkt für das Aus der Basis sei offen. Bis Ende 2021 ist allerdings eine Beschäftigungssicherung vereinbart, die betriebsbedingte Kündigungen ausschließt.
Fuhlsbüttel soll auch 2021 im Tuifly-Streckennetz sein
Als Gründe für den Schrumpfkurs nannte Lackmann erhebliche Überkapazitäten in Deutschland, harte Preiskämpfe und den Passagiereinbruch durch die Corona-Krise. Auch 2021 würden wohl weniger Fluggäste befördert als 2019.
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Für die Passagiere soll sich durch das Aus für die Basis aber wenig ändern. „Auch 2021 wird Hamburg in unserem Streckennetz sein“, so der Tuifly-Sprecher. Starts am Morgen und Landungen am späteren Abend werde es wohl kaum noch geben. Eher seien Rotationen wie Hannover–Rhodos, Rhodos–Hamburg, Hamburg–Rhodos und zum Schluss Rhodos–Hannover möglich. Die Maschinen landen und starten also eher in den Nachmittagsstunden in Hamburg. Ab 2. Juli will Tuifly von Hamburg aus wieder nach Madeira, auf die Kanaren und die griechischen Inseln fliegen.
Eurowings fliegt Warna und Burgas an
Konkurrent Eurowings kündigte unterdessen ein weiteres Ziel ab der Hansestadt an. Erstmals werde man in diesem Sommer „im großen Stil“ die Schwarzmeerküste Bulgariens anfliegen, teilte die Billigfluggesellschaft der Lufthansa am Montag mit. Aus Fuhlsbüttel gehe es sowohl nach Warna als auch nach Burgas. Die ersten Flüge gibt es laut Eurowings-Homepage am 9. Juli. Bulgarien sei von der Corona-Pandemie im Vergleich zu anderen Ländern weniger stark betroffen gewesen, hieß es. Seit dem 15. Juni gebe es dort auch in geschlossenen Räumen keine Maskenpflicht mehr.