Hamburg. Aufhebung der Reisewarnung ist Startschuss für mehr Flugverbindungen ab Hamburg Airport. Worauf Passagiere jetzt achten sollten.
Der Hamburger Flughafen erwacht langsam aus seinem monatelangen Dämmerzustand. Mit dem Ende der Reisewarnungen für die meisten Länder Europas von Montag an und zunehmenden Angeboten von Fluggesellschaften werden sich in den kommenden Tagen und Wochen wieder mehr Passagiere am Airport in Fuhlsbüttel einfinden. Das erwartet jedenfalls die Flughafengesellschaft, die sich mit vielen Vorsichts- und Hygienemaßnahmen auf zunehmenden Publikumsverkehr eingestellt hat. Von einem bevorstehenden Ansturm von Passagieren kann allerdings keine Rede sein.
Mit den Beginn der Beschränkungen zur Bekämpfung des Coronavirus war der Flugverkehr weitgehend zusammengebrochen. Es gab kaum noch reguläre Flugverbindungen, sondern nur noch Fracht- und Sonderflüge, zum Beispiel um im Ausland gestrandete Touristen zurückzuholen. Ein wenig besser ist es schon geworden. „Wir haben 15 bis 20 Starts und Landungen am Tag, also bis zu 40 Flugbewegungen“, sagte eine Sprecherin des Flughafens. Normal wären zu dieser Zeit des Jahres um die 400 Flugbewegungen pro Tag.
Hamburger Flughafen bereitet sich auf mehr Reisende vor
Doch in der nächsten Woche und mehr noch ab Ende Juni, wenn die Ferien beginnen und der Sommerflugplan in Kraft tritt, starten und landen auch wieder mehr Flugzeuge in Hamburg Fuhlsbüttel. Zunächst sei mit rund 60, später dann vielleicht mit 100 Flugbewegungen täglich zu rechnen. Das hänge davon ab, wie schnell die Fluggesellschaften ihre Verbindungen wieder aufbauen und wie sich die Buchungslage entwickelt.
Bis die alten Flug- und Passagierzahlen aus Vor-Corona-Zeiten wieder erreicht werden, kann es noch lange dauern. Die Aussichten deuten vorläufig auf rund ein Viertel der früheren Reiseaktivitäten hin. Für den Großteil der Welt, rund 160 Länder, gelten weiter Reisewarnungen des Auswärtigen Amtes. Bis auf weiteres ist nur das Terminal 1 geöffnet, Terminal 2 bleibt geschlossen.
Aktuell kommen laut Hamburg Airport fast täglich neue Flugverbindungen ab Hamburg hinzu. Bis zum Monatsende soll sich die Zahl der Ziele auf mehr als 40 Destinationen deutlich erhöhen, im Juli erwartet der Hamburger Flughafen einen weiteren Anstieg der Flugverbindungen. Zu den Airlines, die in Hamburg wieder aktiv sind oder demnächst werden, gehören Eurowings, Condor, Air France, Wizzair, Corendon, Sun Express und Turkish Airlines. Ab Ende Juni stehen wieder Ziele wie Ibiza, Faro, Rijeka, Lanzarote, Teneriffa, Kreta, Antalya und etliche weitere in südlichen Urlaubsgebieten auf dem Flugplan. Im Juli erwartet der Flughafen einen weiteren Anstieg der Verbindungen.
Das sollten Reisende am Hamburg Airport beachten:
- Vor dem Flug rechtzeitig über die aktuell gültigen Reisebestimmungen und den Flugstatus informieren.
- In den Terminals, den Geschäften und im öffentlichen Nahverkehr besteht Maskenpflicht. Auch an Bord vieler Airlines ist dies Pflicht. Automaten mit Mund-Nasen-Bedeckungen stehen unter anderem direkt an der Zentralen Sicherheitskontrolle (Airport Plaza).
- Handdesinfektionsspender finden Reisende in allen Sanitäranlagen des Flughafens sowie in den Terminals und auf der Pier. An Selbstbedienungsautomaten an der Zentralen Sicherheitskontrolle und im Gate-Wartebereich können sie Mund-Nasen-Bedeckungen (für zwei Euro) sowie Hygienetücher und -sprays für die Reise erwerben.
- Für den kontaktlosen Check-in stehen der mobile Check-in Ihrer Fluggesellschaft sowie die Check-in- und Self-Bag-Drop-Automaten am Flughafen zur Verfügung.
- Am Flughafen muss der Mindestabstand von 1,5 Metern zu anderen Passagieren eingehalten werden. Abstandsmarkierungen auf dem Boden helfen dabei.
- Auch an der Sicherheitskontrolle geben Bodenmarkierungen den Sicherheitsabstand vor. Pro Person darf aktuell nur ein Handgepäckstück mit durch die Sicherheitskontrolle genommen werden. Kleine Handtaschen und Laptoptaschen sind zusätzlich zu einem Handgepäckstück gestattet.
- Die Markierungen auf den Wartebänken erinnern daran, mit genügend Abstand zu Mitreisenden zu sitzen.
Reisende am Hamburger Flughafen müssen Mundschutz tragen
Die Passagiere am Hamburger Flughafen müssen eine Mund- und Nasenbedeckung tragen. Ein Maskenautomat ist aufgestellt. Auch die Beschäftigten des Flughafens tragen dort, wo es zu engerem Kontakt mit Reisenden kommt, Masken. Ein Desinfektionsteam sei für die ständige Reinigung von Oberflächen zuständig, ein Service-Team für die Unterstützung der Passagiere. In allen Sanitärräumen, den Terminals und den Piers stehen Desinfektionsspender für die Hände zur Verfügung.
„Uns ist es wichtig, dass sich alle Gäste am Flughafen wohl und sicher fühlen. Deswegen bieten wir zusätzliche Services, die das Einhalten der neuen Regelungen einfacher machen“, sagt Katja Bromm, Pressesprecherin am Hamburg Airport. „Reinigungsteams und mobile Ansprechpartner sind in den Terminals unterwegs. Plexiglas-Scheiben, Handdesinfektionsspender, Info-Plakate und Markierungen helfen den Passagieren dabei, die inzwischen gelernten Hygieneregeln auch am Flughafen einzuhalten. Dabei ist es wichtig, dass alle mitmachen. Unser Appell an alle Urlauber lautet daher: Helfen Sie mit, achten Sie auf sich und andere! So können alle gemeinsam sicher reisen.“
Auch beim Boarding habe der Flughafen die Abläufe angepasst, teilte der Airport mit. Fluggäste gehen vorwiegend über Fluggastbrücken oder direkt zu Fuß vom Gebäude zum Flugzeug. Wenn Bustransfers unvermeidlich seien, werde die maximale Passagieranzahl begrenzt und es würden mehr Busse eingesetzt, um genügend Abstand zu gewährleisten.
Hamburg Airport informiert über Wartung der Start- und Landebahn
Pünktlich zur Aufhebung der Reisewarnung ist auch die Wartung der Start- und Landebahn 05/23 (Niendorf/Langenhorn) fünf Tage früher als geplant beendet. Damit stehen laut Hamburg Airport beide Bahnen von Freitag an wieder für den Flugbetrieb zur Verfügung. Die Arbeiten an der Bahn 15/33 (Norderstedt/Alsterdorf) erfolgen voraussichtlich am 2. September.
Bei den jährlichen Maßnahmen müssen unter anderem der Gummi-Abrieb an den Aufsetzpunkten entfernt, Beton- und Asphalt ausgebessert, Sielleitungen gespült sowie Markierungen erneuert werden. Um Anwohner und andere Interessierte über die Termine der jährlichen Wartungen an den Start- und Landebahnen auf dem Laufenden zu halten, hat Hamburg Airport einen Newsletter eingerichtet. Abonnenten erhalten alle Termine rund um die Pistensperrungen auf ihr Smartphone.