Hamburg. Der Grund: Ein steuerrechtlicher Sondereffekt. 2019 mussten erste Mitarbeiter der Bank gehen – weitere sollen folgen.
Die Hamburg Commercial Bank (HCOB) hat das erste volle Geschäftsjahr nach der Privatisierung mit einem Einbruch des Konzernergebnisses abgeschlossen.
Während der Gewinn vor Steuern der früheren HSH Nordbank auf Basis vorläufiger Daten von zuvor 79 Millionen Euro auf 77 Millionen Euro nachgab, sackte der Nettogewinn wegen eines steuerrechtlichen Sondereffekts, der nach Angaben der Bank mit der deutlichen Veränderung der Kapitalstruktur zusammenhängt, auf nur noch zwölf (Vorjahr: 77) Millionen Euro ab.
Nettogewinn der Hamburger HCOB bricht ein
Dennoch werden die Zahlen in der Mitteilung der Bank als „zufriedenstellendes Ergebnis“ bezeichnet. Man habe die für 2019 gesetzten Ziele voll erreicht. „Die HCOB wird gut am Markt und von den Kunden angenommen“, sagte der Vorstandsvorsitzende Stefan Ermisch.
Zwar verringerte sich das Neugeschäft deutlich auf 7,2 (8,4) Milliarden Euro. Dies wird aber nicht nur mit der „eingetrübten konjunkturellen Entwicklung“ erklärt. Das Neugeschäft sei mit Blick auf Abschlüsse mit einem angemessenen Renditeniveau „selektiv gesteuert“ worden, heißt es.
Stellenabbau: Bis 2022 noch weniger Mitarbeiter
Die Bilanzsumme verringerte sich auch durch den Abbau weiterer Problemkredite auf 47,7 (55,1) Milliarden Euro, wobei die harte Kernkapitalquote auf „sehr komfortable“ 18,5 (18,4) Prozent anstieg.
Zum Jahresende 2019 verringerte sich die Mitarbeiterzahl der Bank auf 1482 (Vorjahr: 1716) Vollzeitarbeitskräfte. Im Jahr 2022 sollen nur noch rund 700 Vollzeitbeschäftigte übrig bleiben. Die für den Abbau notwendigen Rückstellungen sind bereits im Abschluss 2019 verarbeitet.
Die HCOB will ihren „vollständigen und finalen“ Jahresbericht voraussichtlich am 16. April veröffentlichen.