Hamburg. 16 Mannschaften spielen an ungewöhnlichem Ort für den guten Zweck. Kritik kommt aus der Unternehmerschaft.
Im ehrwürdigen Börsensaal der Handelskammer ging es am Donnerstagnachmittag richtig zur Sache, die Anfeuerungsrufe dürften bis in den Plenarsaal gedrungen sein, wo zeitgleich eine Sitzung abgehalten wurde. Auf zwei mit Kunstrasen ausgestatteten Fußballplätzen spielten insgesamt 16 Teams um den 1. Handelskammer Cup. Die Einnahmen (Teilnahmegebühren, Catering) kamen komplett der Stiftung Leistungssport zugute.
Die Idee zu der ungewöhnlichen Veranstaltung hatte Alexander Harms. „Wir veranstalten ja bereits ein Benefiz-Golfturnier“, sagte der Geschäftsführer der Stiftung in der Handelskammer. „Aber um auf die Förderung von Athletinnen und Athleten durch das Team Hamburg noch stärker aufmerksam zu machen, wollten wir ein zweites Event kreieren.“
Turnier soll künftig einmal pro Jahr ausgetragen werden
Unterstützung für das Turnier, das künftig einmal pro Jahr ausgetragen werden soll, erhielt Harms von zahlreichen Prominenten wie Bundesliga-Schiedsrichter Patrick Ittrich, Ex-Profi Ivan Klasnic (FC St. Pauli, Werder Bremen) und Hockey-Olympiasieger Moritz Fürste. „Mit dem Turnier zeigen wir die Bedeutung und die Vorteile des Sports für unsere Mitgliedsunternehmen, zum Beispiel als Marketing-Instrument,“ sagte Vizepräses André Mücke.
Kritik an dem Turnier hatte es bereits im Vorfeld gegeben. „Die Handelskammer ist ein würdevoller Ort“, sagte Gunter Mengers, Vorsitzenden der Versammlung Eines Ehrbaren Kaufmanns zu Hamburg (VEEK), dem Abendblatt. „Deshalb halte ich die Kammer nicht für den richtigen Ort, um ein solches Fußballturnier dort auszutragen. Mit dieser Meinung bin ich übrigens nicht alleine in der Hamburger Kaufmannschaft“, so Mengers weiter. Die VEEK ist eng mit der Handelskammer verbunden. Sie hält jährlich ihre traditionsreiche Jahresschlussveranstaltung im historischen Gebäude am Adolphsplatz ab, wo nun der Ball rollte.