Hamburg. Dank Sondereffekt gibt es in Hamburg ein höheres Wachstum als bei den Konkurrenten in Europa. Hafenbahn legt stark zu.
Der Hamburger Hafen hat seinen Wachstumskurs fortgesetzt und den wichtigsten Konkurrenten in Europa Marktanteile abgenommen. In den ersten neun Monaten wurden an der Elbe 104 Millionen Tonnen Seegüter umgeschlagen. Das war ein Plus von 3,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum, teilte die Branchenorganisation Hamburg Hafen Marketing mit.
Damit wuchs Deutschlands größter Universalhafen stärker als die Konkurrenz in der sogenannten Nordrange. Rotterdam hatte von Januar bis September um ein Prozent zugelegt, Antwerpen meldete ein Plus von 1,1 Prozent. In absoluten Zahlen liegen beide Städte aber deutlich vor Hamburg. Antwerpen schlug 178,9 Millionen Tonnen um, Rotterdam sogar 353,5 Millionen Tonnen.
Vier neuen Feederrouten in die Ostsee
Beim wichtigen Containerumschlag zeigt sich ein ähnliches Bild: Die Hansestadt holt auf, hinkt aber im Volumen den Rivalen hinterher. Sieben Millionen TEU (20 Fuß-Standardcontainer) wurden an den Kaikanten der Elbe umgesetzt. Das war ein stattliches Plus von 6,9 Prozent. Zurückzuführen ist dies neben vier neuen Feederrouten in die Ostsee vor allem auf vier neue Transatlantikrouten, die die Hamburger Reederei Hapag-Lloyd und ihr Allianz-Partner One betreiben.
Seit Jahresanfang verbinden sie Hamburg mit Häfen in den USA, Kanada und Mexiko. Allein auf diesen Routen wurden 439.000 Boxen umgeschlagen – plus 325 Prozent. Diese Entwicklung ging in erster Linie zu Lasten von Bremerhaven. Dort sank der Containerumschlag um 9,4 Prozent auf 3,7 Millionen Boxen sank. Unter den Nordrange-Häfen bleibt Hamburg auf Rang drei. Rotterdam führt das Ranking mit 11,19 Millionen TEU (plus 3,8 Prozent) vor Antwerpen mit 8,87 Millionen (plus 6,4 Prozent) an.
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Für 2020 wird stabiler Containerumschlag erwartet
„Insgesamt 15 zusätzliche Feeder- und Liniendienste in den ersten neun Monaten machen deutlich, dass der Hamburger Hafen an Attraktivität für Schifffahrt und Verlader zugelegt hat“, sagte Ingo Egloff, Vorstand Hafen Hamburg Marketing. Stark legte auch der Verkehr auf der Schiene zu. 36,6 Millionen Tonnen Güter (plus 5,2 Prozent) wurden per Eisenbahn aus oder in den Hafen transportiert. Europas größter Eisenbahnhafen fertigte zudem 2,1 Millionen Boxen ab – plus 11,9 Prozent. „Die überaus positive Entwicklung des Hamburger Hafens in diesem Jahr macht sich auch auf der Schiene deutlich bemerkbar“, sagte Jens Meier, Chef der Hamburg Port Authority (HPA), die für den Betrieb der Hafenbahn zuständig ist. Im dritten Quartal wurde mit 698.500 transportierten Boxen ein Rekord aufgestellt.
Im Hafen wird fürs Gesamtjahr beim Containerumschlag ein Plus von 5,5 bis sechs Prozent erwartet. 2020 dürfte der Sondereffekt durch die Transatlantikrouten aufgezehrt sein, der Umschlag wohl eher stabil sein.