Hamburg. Geschäftsklimaindex der Handelskammer sinkt deutlich. Mehr als jedes vierte Unternehmen rechnet mit Einbußen.

Für die Baubranche in Hamburg, bei IT-Unternehmen und in Dienstleistungsfirmen ist die aktuelle Lage noch recht rosig – doch insgesamt wird die Stimmung in der Hamburger Wirtschaft zunehmend schlechter. Das ist das Ergebnis der vierteljährlichen Umfrage der Handelskammer bei mehreren Hundert ihrer Mitgliedsunternehmen, dem sogenannten Hamburger Konjunkturbarometer. Im dritten Quartal sank der daraus errechnete Geschäftsklimaindikator auf 100,7 Punkte und damit auf einen der niedrigsten Werte „in den vergangenen zehn Jahren“, so die Kammer. Nur während der Finanzkrise 2008/2009 beurteilten die Unternehmen ihre aktuelle Geschäftslage und die Aussichten für die folgenden zwölf Monaten noch deutlich schlechter. Im dritten Quartal des vergangenen Jahres hatte der Index noch bei 113,2 Punkten gelegen, im zweiten Quartal dieses Jahres lag er bei 106,3 Punkten.

„Negativer Trend schlägt auf Hamburg durch“

„Die Ergebnisse in Hamburg fügen sich in das eingetrübte konjunkturelle Gesamtbild für Deutschland ein“, sagte Handelskammer-Vizepräses André Mücke. „Diverse Forschungsinstitute gehen inzwischen davon aus, dass die deutsche Wirtschaft in diesem Jahr lediglich um rund ein halbes Prozent wachsen wird. Zu Jahresbeginn lagen die Prognosen noch oberhalb der Ein-Prozent-Marke.“ Dieser negative Trend schlage nun auch in der Hansestadt durch.

Ihre eigene Geschäftslage schätzt laut der Umfrage bei 609 Unternehmen noch ein knappes Drittel (30,3 Prozent) davon als „gut“ ein, mehr als die Hälfte (53,0) als „befriedigend“, sowie 16,7 Prozent als „schlecht“. Immerhin 16,2 Prozent der Betriebe erwarten eine günstigere Geschäftslage in den nächsten zwölf Monaten, aber mehr als jede vierte Firma (26,9) glaubt, dass ihre Situation schlechter wird.

Umweltschutz wird immer wichtiger

Während die Belastung durch Umweltschutzauflagen von vielen Firmen einerseits als Risiko gesehen wird, hat der Umweltschutz gleichzeitig als Motiv für Investitionen stark hinzugewonnen: Während im dritten Quartal 2018 nur rund acht Prozent der Unternehmen Umweltschutz als eines der Hauptmotive für geplante Investitionen angaben, waren es ein Jahr später bereits knapp 20 Prozent. „Umweltschutz spielt in immer mehr Betrieben eine Rolle, und das führt zu Investitionen“, sagte Vizepräses Mücke.