Hamburg. Für das 287 Quadratmeter große Eigenheim wurde eine astronomische Summe bezahlt. Auch Häuser in Blankenese haben ihren Preis.

Der exorbitante Preisanstieg für Immobilien in Hamburg scheint Untersuchungen zufolge langsam abzuebben. An der Spitze des Marktes – im Luxussegment – gibt es aber weiter keine Grenzen. Anders gesagt: In Hamburg kann man sehr, sehr teuer wohnen.

Zu diesem Urteil gelangt, wer den jüngsten Marktbericht des Maklerunternehmens Engel & Völkers liest. Das Unternehmen hat sich die teuersten fünf Prozent an verkauften Wohnhäusern und Eigentumswohnungen in den Städten Berlin, Hamburg, München, Köln, Frankfurt, Stuttgart und Düsseldorf angeschaut.

Deutschlands höchste Preise für Immobilien in Hamburg und München

Das Ergebnis: Der Markt für Luxusimmobilien ist auch 2018 gewachsen, und die höchsten Preise werden an der Elbe und an der Isar erzielt.

Auf der Uhlenhorst hat beispielsweise eine Villa für 17,2 Millionen Euro den Besitzer gewechselt, in München für rund 15 Millionen Euro. Wen es ans Wasser zog, der konnte die letzte freie Wohnung in der Elbphilharmonie ergattern. Sie ging weg zu einem Preis von 38.588 Euro – pro Quadratmeter. Für jeden dieser 287 Quadratmeter wurde also fast das Jahresgehalt eines Hamburger Durchschnittsverdieners fällig – insgesamt mehr als elf Millionen Euro. Das war der absolute Quadratmeter-Höchstpreis in den deutschen Metropolen.

Die meisten Luxuswohnungen gibt es rund um die Alster

Zwar wurden die höchsten Preise in Hamburg für Eigentumswohnungen in der HafenCity erzielt, die meisten Luxuswohnungen wurden jedoch rund um die Alster in Harvestehude, Rotherbaum und Winterhude verkauft. In Winterhude ging eine Wohnung zu einem Quadratmeterpreis von 20.020 Euro weg, in Harvestehude waren es 18.663 Euro. Zum Vergleich: Laut Immobilienspiegel Hamburg schwanken die durchschnittlichen Quadratmeterpreise für Eigentumswohnungen derzeit je nach Größe zwischen 2000 und 5000 Euro.

Bei den Häusern wurde in Blankenese der höchste Umsatz erzielt. Neben den Elbvororten im Westen der Stadt – wie eben Blankenese, Othmarschen und Rissen – werden solch teure Häuser vor allem an der Außenalster und vereinzelt im Alstertal im Norden der Stadt verkauft – und zwar nicht etwa an Scheichs oder russische Oligarchen. Der Hamburger Luxusimmobilienmarkt werde nämlich von nationalen Kunden dominiert, schreibt Engel & Völkers.

In der Hafencity werden weiter Wohnungen zu Höchstpreisen gebaut

Wer noch ein paar Millionen anlegen möchte, für den gibt es noch viele reizvolle Objekte. Denn auch im ersten Quartal 2019 ist das Angebot an Eigentumswohnungen der Luxusklasse, also mit einem Quadratmeterpreis jenseits von 8100 Euro, kräftig gestiegen: 328 Angebote zählte Engel & Völkers. Im Vorjahresquartal waren es 262 Angebote.

In den nächsten Jahren werden vor allem in der HafenCity weitere Luxuswohnprojekte realisiert, prognostizieren die Maklerexperten. Am Baakenhafen in der östlichen HafenCity sind zwischen öffentlich geförderten Mietwohnungen auch luxuriöse Projekte wie die nachhaltigen „Wasserhäuser“ geplant. Dabei handelt es sich um sechs Wohntürme, die im Hafenbecken stehen.