Hamburg . Raus aus Hamburg: Wer pendelt, kann Immobilien bis zu 45 Prozent günstiger erwerben als im Stadtkern. Die exklusivsten Adressen.

Die Immobilienpreise in Hamburg werden nach Einschätzung von Experten weiter steigen und alle Marktsegmente erfassen. Im vergangenen Jahr wurden in der Hansestadt Ein- und Zweifamilienhäuser im Volumen von 1,67 Milliarden Euro verkauft, teilte das Hamburger Maklerunternehmen Engel & Völkers am Donnerstag mit. Damit liege die Hansestadt deutschlandweit auf dem ersten Rang.

Häuser kosten bis zu 7,5 Millionen Euro

Zu den exklusivsten Wohnadressen der Hansestadt gehören die Elbvororte wie Blankenese, Othmarschen oder Nienstedten sowie die Bezirke rund um die Außenalster wie Harvestehude oder Rotherbaum. Für Stadthäuser und -villen wurden hier im vergangenen Jahr Kaufpreise von bis zu 7,5 Millionen Euro aufgerufen.

Die Angebotspreise für Eigentumswohnungen in sehr guten Lagen wie Eppendorf, Winterhude oder HafenCity reichten im selben Zeitraum bis zu 20.000 Euro pro Quadratmeter. Der Durchschnittspreis für einen Quadratmeter Wohnfläche einer Eigentumswohnung aus dem Bestand liegt inzwischen in Hamburg bei 4487 Euro. Bei Ein- und Zweifamilienhäusern werden in allen Lagen außer an den teuersten Standorten die Preise weiter steigen.

Wer pendelt, kann beim Hauskauf sparen

„Angesichts gestiegener Preise werden die Käufer allerdings verhaltener. Der Markt ist selektiver geworden, so dass in den Toplagen die Preissteigerungskurve flacher wird. Stärkere Wachstumsraten spüren wir in den Randgebieten, die in Zukunft in ihrer Attraktivität steigen werden”, sagte Kerstin Heyng von Engel & Völkers.

Angesichts der steigenden Preise sehen viele Käufer nur noch in der Flucht aus der Stadt eine Chance, um sich den Traum von den eigenen vier Wänden zu erfüllen. Wer bereit ist, 50 Minuten zu pendeln, kann beim Hauskauf rund 50 Prozent sparen, wie eine Studie des Immobilienportals Immowelt zeigt. Untersucht wurde dazu die Preisentwicklung von Einfamilienhäusern aus dem Bestand und Neubauten in den Jahren 2013 bis 2018.

Mit Entfernung zum Stadtkern sinken die Preise

Wer in Hamburg 50 Minuten pendelt, kann sich eine Immobilie für rund 290.000 Euro kaufen und spart damit 45 Prozent im Vergleich zu einem Objekt in zentraler Lage. Bei einer Entfernung von 30 Minuten zur Stadtmitte, müssen für ein Haus in Hamburg noch 420.000 Euro im Schnitt bezahlt werden.

In diesem Entfernungs-Segment sind die Preise in den vergangenen fünf Jahren am stärksten gestiegen und zwar um 51 Prozent. Die Preisersparnis zu Objekten im Stadtkern liegt noch bei 20 Prozent. Zwar müssen bei der Kalkulation auch die Pendlerkosten berücksichtigt werden, aber die Immobilienpreise sind in den letzten Jahren stärker gestiegen als etwa die Kosten für den HVV.