Hamburg. Legendäre Junkers-Maschine soll dort eingelagert werden. Schon in wenigen Tagen wird sie Hamburg verlassen.
Der nächste Schritt in der Zukunft von „Tante Ju“ ist geklärt. Der Flugzeug-Oldtimer kommt nach Bremen, teilte die Lufthansa am Freitag mit. Derzeit befindet sie sich noch in einem Flugzeug-Hangar bei Lufthansa Technik in Hamburg. Nach derzeitigem Planungsstand solle sie am 17. September über den Landweg nach Bremen gebracht und dort fachgerecht eingelagert werden. Der Transport werde mit drei Tiefladern durchgeführt und voraussichtlich wegen der Überbreite in der Nacht erfolgen.
Es seien verschiedene Szenarien für die Junkers Ju 52 mit dem Kennzeichen D-AQUI durchgespielt worden, hieß es. Dazu gehörte auch die temporäre Unterbringung in einem Museum. Der Vorstand der Lufthansa habe aber entschieden, dass das Flugzeug vorübergehend eingelagert werde, um es für eine spätere Ausstellung zur Verfügung zu haben.
Hunderttausende Passagiere flogen mit ihr
Für Flugzeugfans ist die 1936 in Dessau gebaute „Tante Ju“ eine Legende. Das Abheben mit dem „beweglichen Denkmal“ – die Auszeichnung erhielt sie 2015 vom Amt für Denkmalschutz der Hamburger Kulturbehörde – übte auf sie eine gewisse Faszination aus. Die Deutsche Lufthansa Berlin-Stiftung (DLBS) war zuletzt der Betreiber und zählte 245.000 Passagiere in ihrem Betrieb. Im August 2018 hob der Oldtimer das letzte Mal ab. Wenige Tage zuvor hatte eine Schweizer Ju 52 für Schlagzeilen gesorgt. Sie stürzte ab und riss 20 Menschen in den Tod. Später wurde festgestellt, dass die Maschine „erhebliche Alterungsschäden“ hatte. Die „Tante Ju“ der DLBS musste immer wieder aufwendig gewartet und repariert werden. 2016 verpasste sie die Saison ihres 80. Geburtstages komplett wegen eines gebrochenen Mittelholms im Flügel.
Die Lufthansa hatte viele Jahre einen Großteil der Kosten für den Flugbetrieb im einstelligen Millionenbereich übernommen. Im Januar 2019 stellte der DAX-Konzern seine Unterstützung ein. „Ein wirtschaftlicher Betrieb war auch perspektivisch nicht zu erreichen“, sagte ein Unternehmenssprecher damals. Mit jedem Passagier sei Geld verbrannt worden, obwohl eine halbe Stunde Flug zuletzt immerhin 239 Euro kostete.
Auch die Super Star kommt nach Bremen
Die 18,50 Meter lange Maschine soll im Besitz der Lufthansa bleiben, hieß es. Das gelte ebenso für eine Lockheed L1649A Super Star, die in den Vereinigten Staaten restauriert wurde. Die Super Star ist in Auburn (Maine) bereits für den Transport vorbereitet worden. Am 8. September soll sie in mehreren Einzelteilen zerlegt aus dem Hafen von Portland (Maine) in über 200 Transportbehältern auf ein Schiff verladen werden. Voraussichtlich am 5. Oktober soll sie in Bremen ankommen. Ähnlich wie die „Tante Ju“ würden das Flugzeug und sämtliche Bauteile dort sorgfältig in einem modernen Lager zwischengelagert.
Luftfahrtfans bedauern die Entscheidung, dass die Maschinen nicht weiter restauriert und betrieben werden. Viele begeisterte Piloten und Mechaniker steckten in ihrer Freizeit viele Stunden Arbeit in die beiden Flugzeuge.