Hamburg. Konzernmutter Lufthansa will Kosten bei Billigtochter senken. Ab 2022 soll die Airline nur noch mit Jets der A320-Familie fliegen.
In den Umbauplänen von Eurowings ist für Hamburg eine wichtige Rolle vorgesehen. Neben Düsseldorf, Stuttgart und Köln erklärte Vorstandschef Thorsten Dirks die Hansestadt zu einem Kernmarkt. An diesen Standorten will die Billigtochter der Lufthansa entweder über mehr Flugzeuge oder eine Steigerung der Produktivität wachsen. Kleinere unprofitable Basen will die Airline hingegen schließen.
Am Montag hatte der Lufthansa-Konzern in einer Investorenkonferenz einschneidende Schritte bei der Billigflugtochter angekündigt, die mit Verlusten ringt. Statt wie geplant 2019 soll sie nun erst 2021 in die Gewinnzone zurückkehren. Eurowings soll die Verantwortung für Langstreckenflüge an die Lufthansa abgeben. Zudem soll Brussels Airlines nicht Teil der Billigmarke werden. Eurowings wird sich ab dem Winterflugplan 2019/2020 auf Kurz- und Mittelstreckenflüge innerhalb Europas, in den Mittelmeerraum und auf die Kanaren konzentrieren. „Hierbei ist die Absicherung unserer Führungsposition in den ertragsstarken Kernmärkten, wie zum Beispiel Hamburg, Düsseldorf, Köln oder Stuttgart, jetzt das wichtigste Ziel“, sagte eine Eurowings-Sprecherin auf Abendblatt-Anfrage. Eurowings hat nach eigenen Angaben in Fuhlsbüttel derzeit einen Marktanteil von 31 Prozent bezogen auf die beförderten Passagiere. Lufthansa steht bei 26 Prozent.
In Hamburg sind 14 Flugzeuge stationiert
Eurowings hat in Hamburg bei rund 500 Beschäftigten 14 Flugzeuge stationiert. Auch künftig solle die Maschinenzahl stabil bleiben. Bis 2022 solle die Produktivität pro Flugzeug um zehn bis 15 Prozent erhöht werden, so die Sprecherin. Erreicht werden soll dies durch eine höhere Auslastung, einen längeren und effektiveren Einsatz der Crew und eine Vereinheitlichung der Flotte. Es ist geplant, dass ab 2022 nur noch Airbus-Flugzeuge der A320-Familie eingesetzt werden. Dadurch werden Synergien geschaffen, weil bei Änderungen das Personal zwischen den Maschinen problemlos getauscht werden kann. Zudem werden ältere, wartungsintensive und dadurch teure Jets aussortiert und durch 20 neue A320neo-Modelle ersetzt, die rund 15 Prozent Sprit sparen. Bereits angekündigt hatte Eurowings eine neue Strecke ab Hamburg. Mit dem Winterflugplan steht Oslo wieder im Programm.