Norderstedt. Die Norderstedterin Saskia Krohn erfüllte sich ihren Wunsch und wagte den Sprung ins ungewisse. Von der Marketing-Managerin zur Weltenbummlerin.

Von der Hauptfeuerwehrfrau zur Marketing-Managerin bis hin zur Weltreisenden – Saskia Krohn aus Norderstedt liebt es abwechslungsreich. Die 27-Jährige sparte ihr Geld von ihrem Job im Marketing, um ihren Traum, einmal um die Welt zu reisen, zu verwirklichen. Sieben Monate war sie unterwegs, und sie ist immer noch überwältigt von ihren Erlebnissen.

Bereits nach der Schulzeit packte sie zum ersten Mal das Reisefieber, als sie für ein paar Monate nach Australien reiste und als Au-pair bei einer Familie lebte. Seitdem hatte sich der Gedanke, die Welt zu bereisen, immer weiterentwickelt. „Irgendwann war der Wunsch so stark, dass ich einfach los musste“, sagt sie. Ihren Job im Marketing aufzugeben, die Wohnung zu vermieten und den einst geliebten Alltag hinter sich zu lassen, fiel ihr mehr als leicht. „Irgendwann wollte ich mal alles zu Hause zurücklassen und einfach reisen – und das für eine lange Zeit“, sagt die 27-Jährige, die zudem betont, dass sie sich zu Hause immer wohlgefühlt habe: „Ich habe nicht frustriert meine Welt verlassen, sondern ich wollte eine neue entdecken.“

Nach zwei Jahren hatte sie das Geld zusammen, die Reise mit dem großen Rucksack konnte beginnen. Der erste Stopp war St. Petersburg. „Als ich in Russland ankam, hatte ich keine Ahnung, was mich dort erwarten würde. Ich konnte kein Russisch, und dort spricht man nur ein sehr gebrochenes Englisch. Also verständigte ich mich so gut es ging mit Englisch und mit Händen und Füßen“, erzählt Saskia.

Hier lässt es sich aushalten: Die Weltreisende beim Chillen auf der indonesischen Insel Nusa Penida.
Hier lässt es sich aushalten: Die Weltreisende beim Chillen auf der indonesischen Insel Nusa Penida. © Saskia Krohn | Saskia Krohn

Von dort ging es weiter mit der Transsibirischen und Transmongolischen Eisenbahn durch Russland und die Mongolei bis nach Peking. „Das war eine irre Erfahrung, es war alles andere als touristisch“, beschreibt Saskia das Erlebnis. Von Peking reiste sie mit dem Flugzeug weiter über Singapur, Indonesien, Australien und Neuseeland bis nach Guatemala und Belize. Ihre Reise endete in Mexiko. Von Cancún flog sie zurück nach Hamburg – einmal um die ganze Welt in sieben Monaten.

Saskia war allein unterwegs, sie musste sich auf sich selbst fokussieren, flexibel und spontan bleiben. „Von Dingen wie Komfort und Luxus habe ich mich total entwöhnt“, sagt die Weltreisende. Übernachtet hat sie in Hostels oder in einem Zelt am Strand, wenn es keine anderen Möglichkeiten gab. Die 27-Jährige war viel zu Fuß unterwegs oder mit dem Bus, manchmal trampte sie von Ort zu Ort. „Meine Tage habe ich damit verbracht, Leute kennenzulernen und gemeinsam mit ihnen das Fremde zu entdecken.“

Saskia Krohn vertraut stets auf das Gute im Menschen

Angst oder Unbehagen hat sie nie gespürt, so etwas wie Heimweh gab es für die junge Norderstedterin auch nicht. Sie hat den Menschen, denen sie begegnete, vertraut und wurde nicht enttäuscht. „Ich bin niemand, der seine Sachen im Hostel einschließt“, betont Saskia. „Ich vertraue auf das Gute in jedem Menschen.“

Den einen großen und eindrucksvollen Moment ihrer Reise kann die Norderstedterin nicht benennen. Jedoch ein paar Erlebnisse sind ihr besonders im Gedächtnis geblieben: Der Tag, an dem sie eine Bootstour auf Hawaii mit ein paar Leuten unternahm, war einer davon. Sie fuhren aufs Meer hinaus an einen ruhigen Platz mitten auf dem Wasser, machten den Motor aus und ließen sich treiben. Einige Augenblicke später schwamm direkt unter dem Boot eine Wal-Mutter mit ihrem Baby durch und tauchte ein paar Meter neben dem Boot wieder auf. „Ich hatte noch nie einen Wal gesehen, das war unglaublich“, erinnert sie sich.

Die Weltreise habe sie auf positive Art und Weise verändert, sagt Saskia Krohn. „Die Menschen, die ich traf, gaben mir das Gefühl, dass es egal ist, wie man heißt, wo man herkommt oder was man in seinem bisherigen Leben getan oder nicht getan hat. Menschen, die so wenig haben, wollen so viel geben“, sagt Saskia Krohn. Sie hat ein großes Zusammengehörigkeitsgefühl verspürt. Auch das war ein großes Erlebnis.

Als sie auf dem Hamburger Flughafen eintraf, standen Freunde, die Familie und die Kameraden der freiwilligen Feuerwehr zur Begrüßung bereit. Die alte Welt hatte sie wieder.

Mit ihren neuen Erfahrungen möchte Saskia Krohn ihre Energie und ihr Wissen für die Umwelt einsetzen und überlegt, wie ihre berufliche Zukunft aussehen könnte. Zurück ins Marketing möchte sie vorerst nicht.

Saskias Tipp an alle, die etwas ändern möchten und die Welt bereisen wollen: „Einen Plan erstellen und los. Jedoch sind Pläne auch dafür da, um umgeschmissen zu werden. Also einfach etwas wagen und machen!“