Hamburg. Gewerkschaft Ver.di ruft in laufender Tarifrunde zum Warnstreik auf. Erwartet werden Hunderte Teilnehmer in der Hamburger City.

Drei Verhandlungsrunden hat es für die Beschäftigten des Bankgewerbes in der laufenden Tarifrunde bisher gegeben – bisher ohne Einigung. Für den heutigen Montag ruft die Dienstleistungsgewerkschaft Ver.di nun die Angestellten in Hamburg erneut zum Warnstreik auf. Um 9 Uhr sollen sich die Beschäftigten an drei Standorten treffen. Von der Unicredit am Hansa Carree (Hammerbrook), der Commerzbank am Lübeckertordamm (St. Georg) und der Hamburger Sparkasse (Haspa) am Jungfernstieg (Altstadt) soll es kurz darauf zu einem Sternmarsch Richtung Gewerkschaftshaus losgehen. Ver.di rechnet mit jeweils 200 Teilnehmern. Am Besenbinderhof ist für 10 Uhr eine Kundgebung geplant.

Ver.di fordert sechs Prozent mehr Geld

Ver.di fordert in der laufenden Tarifrunde sechs Prozent mehr Gehalt bei einer Laufzeit von zwölf Monaten. Beschäftigte mit übertariflicher Bezahlung sollen eine entsprechende Dynamisierung der Gehälter bekommen, Auszubildende ein Plus von 100 Euro bei der Vergütung. Zudem will Ver.di sechs Gesundheits- und Entlastungstage für alle Beschäftigten und einen Anspruch auf Fortbildung erreichen. „Es scheint, dass weder die Gesundheit noch eine ausreichend gute Bezahlung im Interesse der Bankvorstände liegen“, sagte Michael Börzel, Gewerkschaftssekretär Finanzen von Ver.di in Hamburg.

Bei der dritten Verhandlungsrunde am 11. April hatte der Arbeitgeberverband des privaten Bankgewerbes 3,4 Prozent mehr Geld bei einer Laufzeit von 36 Monaten angeboten. „Unser Angebot sichert bereits für dieses Jahr die Reallöhne“, sagte Verhandlungsführer Karl von Rohr. Die Lage der Branche sei unverändert schwierig und trotz der sich eintrübenden Konjunktur habe man ein positives Signal gesetzt. „Der Ball liegt jetzt bei den Gewerkschaften“, so von Rohr. Weiterverhandelt wird am 20. Mai.