Hamburg. Gewerkschaft Ver.di ruft für Mittwoch zu ganztägigen Protesten in vier großen Instituten auf. Demozüge durch die Innenstadt.

Für Bankkunden in Hamburg könnte es am Mittwoch schwierig werden, in einer Filiale ihre Finanzgeschäfte zu erledigen: Die Gewerkschaft Ver.di hat die bis zu 6000 Beschäftigten von vier großen Geldinstituten in der Hansestadt zu einem ganztägigen Warnstreik aufgerufen.

Vor den Zentralen und großen Niederlassungen von Unicredit (Nagelsweg), Haspa (Adolphsplatz), Commerzbank (Nagelsweg, Lübeckertordamm, Adolphsplatz), Deutsche Bank (Sachsenstraße) gibt es Sammelpunkte für die Beschäftigten. Von dort aus ziehen die Warnstreikenden in Demozügen durch die Innenstadt zur Kundgebung um 10 Uhr vor dem Gewerkschaftshaus am Besenbinderhof.

Haspa rechnet nicht mit Auswirkungen

Die Gewerkschaft will so nach zwei erfolglosen Verhandlungsrunden den Druck in den laufenden Tarifverhandlungen in der Branche erhöhen. „Die Arbeitgeber haben diese Warnstreiks provoziert. Sie machen die Fortführung der Verhandlungen davon abhängig, dass Ver.di nahezu alle Forderungen zurücknimmt. Das ist ein brüskierendes Vorgehen, das sich die Beschäftigten nicht gefallen lassen“, sagt Christoph Meister, Mitglied des Ver.di-Bundesvorstands. Die nächste Verhandlungsrunde soll am Donnerstag nächster Woche stattfinden.

Die Haspa reagierte gelassen auf den Streikaufruf: „Wir rechnen aktuell nicht damit, dass es dadurch zu Auswirkungen für Kunden kommen wird“, sagte Haspa-Sprecherin Stefanie von Carlsburg.

Sechs Prozent mehr Geld und sechs freie Tage

Die Gewerkschaft fordert in der Tarifrunde sechs Prozent mehr Gehalt für alle Tarifbeschäftigten bei einer Laufzeit von zwölf Monaten. Beschäftigte mit übertariflicher Bezahlung sollen ebenso viel mehr erhalten., Auszubildende 100 Euro mehr pro Monat. Besonders umstritten: Die Gewerkschaft fordert für jeden Beschäftigten sechs arbeitsfreie Gesundheits-und Entlastungstage. Wie in anderen Branchen sollen die Bankbeschäftigten zudem zwischen einer Gehaltssteigerung und mehr Freizeit wählen können.