Hamburg. Nach dem Scheitern der zweiten Tarifrunde haben sich die Fronten verhärtet. Wann geschlossene Bankschalter drohen.

Die Tarifauseinandersetzungen im privaten und öffentlichen Bankgewerbe spitzen sich zu. Auch die zweite Verhandlungsrunde wurde ergebnislos beendet. Etwa 70 Beschäftigte von Haspa, Deutscher Bank und Commerzbank protestierten am Donnerstag in der City Süd in der Mittagspause gegen die Blockadehaltung der Arbeitgeber. Nach Angaben der Gewerkschaft Ver.di will die Arbeitgeberseite die Tarifverhandlungen nur fortführen, wenn die Gewerkschaft nahezu alle bisherigen Forderungen zurücknimmt. Für den 3. April wurden bei Hamburger Banken Warnstreiks angekündigt. Die nächste Verhandlungsrunde ist am 11. April in Berlin.

Sechs Prozent mehr Gehalt

Die Gewerkschaft Ver.di fordern für die rund 200.000 Beschäftigten des privaten und öffentlichen Bankgewerbes sechs Prozent mehr Gehalt sowie 100 Euro mehr pro Monat für Azubis. Der Tarifvertrag soll zwölf Monate gelten. Darüber hinaus verlangt Ver.di sechs Gesundheits- und Entlastungstage sowie verbindliche Weiterbildungsregelungen. Die zweite beteiligte Gewerkschaft Deutsche Bankangestellten Verband (DBV) verlangt acht Prozent Gehaltsplus für 18 Monate. Die Bank-Beschäftigten seien in den vergangenen Jahren hinter der allgemeinen Lohnentwicklung zurückgeblieben, so Ver.di.

Das sehen die Arbeitgeber anders: Nicht nur die verlangten Gehaltszuwächse seien unrealistisch, auch Punkte wie mehr Urlaub und kürzere Arbeitszeiten seien keineswegs darstellbar, teilte der Arbeitgeberverband des privaten Bankgewerbes mit. Das Forderungspaket übertreffe „das übliche Maß und ist weit entfernt von dem, was sich unsere Branche leisten kann“, sagte Karl von Rohr (Deutsche Bank), Verhandlungsführer der Arbeitgeber.